Alessio Borando hat selber nicht viel mit Schwingen am Hut. Trotzdem schaffte es der angehende Grafiker, innerhalb von drei Tagen ein Logo zu kreieren, das seine Lehrer und den Vorstand des Organisationskomitees des 105. St. Galler Kantonalschwingfests überzeugte.Der Student im dritten Jahr der Fachklasse Grafik am Gewerblichen Berufs- und Weiterbildungszentrum (GBS) St. Gallen durfte zusammen mit seinen Mitschülern einen Vorschlag für den Grossanlass gestalten. «Mir war schnell klar, dass dieser Auftrag perfekt ist für meine Schüler», sagt Carsten Zeiske, Leiter Marketing des Kantonalschwingfests und Lehrer im Nebenamt für das Fach Markt und Kommunikation an der Schule für Gestaltung. «Als ich meiner Klasse die Aufgabe erklärte, konnte ich so vorgehen, wie es auch in einer echten Agentur der Fall gewesen wäre. Aus zwei mach einsEin Grafiker muss sich in seiner beruflichen Laufbahn oft mit Themen befassen, von denen er nicht die leiseste Ahnung hat. In einem scheinbar winzigen Logo muss er eine Materie vollumfänglich erfassen. Die Marke soll einen Wiedererkennungswert haben und den Betrachter in seinen Bann ziehen. «Für diese Aufgabe musste sich die Klasse intensiv mit dem Thema Schwingen beschäftigen, denn niemand wusste wirklich viel darüber», sagt Alessio Borando. Für die Vorbereitung habe er unter anderem Videos auf Youtube geschaut, um vor allem einen visuellen Eindruck vom Sport zu erhalten. «Die meisten haben sich auf die Bewegungen konzentriert. Ich wollte aber die Schwinger selbst in den Fokus stellen», sagt er. «Für mich strahlen sie eine gewisse Macht und Stärke aus.» Die ersten Skizzen zeichnete der 19-Jährige von Hand. Erst als er eine ungefähre Vorstellung des Logos hatte, machte er sich daran, es digital umzusetzen. «Am Computer kommen dann mehr und mehr Details hinzu.» Das fertige Logo ist ein sogenanntes Vexierbild, also zwei Bilder in einem. Diese Umsetzung stand aber nicht von Anfang an fest. «Ich habe einen Entwurf der verschränkten Arme einem meiner Lehrer gezeigt, und er meinte, der obere Teil sehe aus wie zwei Hunde, die sich anblicken.» Mit dieser Bemerkung war die Idee zum Vexierbild geboren. Und im Zusammenhang mit den Schwingern kam natürlich nur ein Tier in Frage: der Muni.Logo ist bereits auf der Facebook-Seite Das von Borando gestaltete Logo ist bereits auf der offiziellen Facebook-Seite des St. Galler Kantonalschwingfestes sowie auf der Webseite widnau2019.ch zufinden. Das Gestalten der restlichen Werbeprodukte übernimmt die Kommunikationsagentur Foxcom von Carsten Zeiske. «Das Logo wird natürlich auf den Briefschaften sein, sowie auf den Shirts der rund 400 Helfer am Schwingfest, auf Infoflyern, Plakaten, dem Festführer und den Tickets. Wir planen auch Werbebanner für das Internet, und es wird auch im ‹St. Galler Tagblatt› und im ‹Rheintaler› erscheinen.»Scheint ganz so, als würde man im nächsten Jahr in der Ostschweiz nicht um die starken Schwingerarme und die kräftigen Munis herumkommen. Valentina Thurnherr