Maya SeilerAm Sonntag fand in der traditionelle Jakobi-Markt statt, seit einigen Jahren verbunden mit einem Tag der offenen Tür des Rheinecker Gewerbes. Die Zusammenlegung beider Anlässe bot den Marktbesuchern ein noch attraktiveres und vielfältigeres Angebot, das auch gern genutzt wurde.An den Marktständen waren Kleidungsstücke, Hosenträger oder Gürtel, Mützen und Hüte, aber auch Spielwaren und Modeschmuck zu finden. Sehr viele Marktfahrer boten Essbares und Getränke an; von der traditionellen Wurstbude über Thai-Food, von italienischen Spezialitäten bis zu frittierten Kartoffel-Spiralen. Auch Stände mit Käse, Trockenfleisch oder Würsten, mit Gewürzen oder Dörrfrüchten belebten das Angebot.Marktbesuch für Kinder immer ein ErlebnisAn den Buden mit Spielwaren setzten die Jüngsten den Jahrmarkt-Batzen für das verlockende Angebot ein. Ebenso war Süsses wie Magenbrot, Soft-Ice oder Zuckerwatte hoch im Kurs. Immer noch ist der Markt-Besuch bei allen Generationen beliebt. Vor der Kirche stand ein Kinderkarussell, beim Rathaus drehte eine Bimmelbahn ihre Runden; für die Kleinsten gehört eine Fahrt auf der «Riitschuel» oder mit dem Western-Train immer noch zur Jahrmarkt-Tradition.Lostag und Namenspatron für den «Billigen Jakob»Kaum ein Namenstag hatte früher so eine grosse Ausstrahlung wie das Namensfest des heiligen Jakobs am 25. Juli. Der Jakobstag mitten im Sommer war ein Merkpunkt im bäuerlichen Jahr. Jakobi war nicht ein Lostag für Bauern- und Wetterregeln; an dem Tag hatten die Mägde und Knechte frei und bekamen vom Dienstherrn die sogenannte Jakobi-Zech ausgezahlt, einen Teil ihres kargen Jahreslohnes. Da es Ende Juni einst viele Jakobi-Vieh- und -Krämer-Märkte gab, übertrug sich der Name Jakob generell auf Jahrmarkthändler wie den «Billigen Jakob».An Jakobi im Sommer und an Martini im Herbst lebt in Rheineck die Erinnerung an das mittelalterliche Marktrecht fort, das dem Städtchen vor mehr als 670 Jahren verliehen wurde.HinweisMehr Bilder vom Jakobi-Markt auf rheintaler.ch unter Bilderstrecken.