Die Rheintaler Bauern standen nicht gut da, als die Naturschutzverbände vor ein paar Jahren untersuchten, ob beim Güllen oder Versprühen von Pflanzenschutzmitteln die vorgeschriebenen Abstände zu Gewässern eingehal-ten werden. 121 Äcker waren untersucht worden; in 43 % der Fälle hatte man sich nicht an die Pufferstreifenbreite gehalten, kritisierte Kantonsrat Meinrad Gschwend von der Grünen Partei danach in einer Einfachen Anfrage an die Regierung. Weitere parlamentarische Vorstösse folgten.Man darf aus jener Untersuchung nicht folgern, dass die Rheintaler Bauern es mit den Umweltschutzvorschriften weniger genau nehmen als die Bauern anderer Regionen im Kanton. Immerhin fehlt der Vergleich mit jenen. Schliesst man aber umgekehrt aus dem Untersuchungsergebnis auf die Gesamtheit der Bauern, muss man flächendeckend um die Unversehrtheit der Bäche, Feldgehölze und Waldränder fürchten.Nimmt man es nicht so genau, kann es teuer werdenDie Vorstösse des Altstätter Kantonsrats zeigten denn auch Wirkung. Allerdings weniger bei den Bauern als beim Kanton, der im Frühling 2018 mehr als sonst kontrollierte. 65 Sanktionen seien daraufhin ausgesprochen worden, berichtet nun der kantonale Bauernverband im «St. Galler Bauer» von letzter Woche. Im Schnitt seien den abgestraften Betrieben die Direktzahlungen um 1000 Franken gekürzt worden. In der Kritik stehen aber auch die Gemeinden, die offensichtlich ihre Kontrollpflicht vernachlässigt haben. Der Kanton will deshalb diesen Frühling erneut kontrollieren – zusammen mit den eigentlich dafür Verantwortlichen der Gemeinden.Der kantonale Bauernverband übt Selbstkritik: «Gesetz und auch Verstand sagen einem, dass Hofdünger und Pflanzenschutzmittel nicht ins Gewässer oder zu nahe an die Hecken ausgebracht werden dürfen», ermahnt Geschäftsführer (und CVP-Kantonsrat) Andreas Widmer im «St. Galler Bauer» seine Berufskollegen. Dabei habe die Landwirtschaft in den letzten Jahren Fortschritte gemacht; es würden immer weniger Antibiotika und Pflanzenschutzmittel eingesetzt, und das Ausbringen der Dünger werde laufend optimiert. Jeder Verstoss gegen die Pufferstreifen-Regelung sei da einer zu viel und schade nur dem sonst guten Image der Bauern.