Der aus Balgach stammende Andy Keller hat den EHC Burgdorf auf wundersame Weise in die Playoffs der 1. Liga, Gruppe Ost geführt. Nach seinem Trainer-Comeback konnte er mit den Bernern, die in derselben Gruppe spielten wie der SC Rheintal, einen veritablen Fehlstart in die Saison korrigieren.
«Spieler waren verunsichert und ohne Selbstvertrauen»
Es war eine schwierige Mission, auf die sich Andy Keller im letzten November als Nachfolger des zurückgetretenen, langjährigen Profi-Trainers Christoph Schenk einliess. Der EHC Burgdorf, bei dem der 51-Jährige bereits von 2019 bis im Frühling 2022 mit beachtlichem Erfolg an der Bande gestanden hatte, wies nach zehn Runden in der 1. Liga lediglich sieben Punkte und somit einen beträchtlichen Rückstand auf den Playoff-Trennstrich aus. Keller erinnert sich an die Probleme zu Beginn seiner Rückkehr:
Die Spieler waren verunsichert und hatten das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verloren.
Dank akribischer Arbeitsweise, einer direkten Kommunikation und viel psychologischem Geschick gelang es dem Rheintaler, der Mannschaft neues Selbstvertrauen einzuhauchen und den Turnaround zu vollziehen.
Zum Jahreswechsel rückten die Playoffs in Griffnähe
Nach vier Spielen unter Kellers Führung hatten die Burgdorfer den vormaligen Punktestand bereits egalisiert und sich vom Tabellenende etwas absetzen können, auch dank eines 4:3-Siegs gegen den SC Rheintal. Es folgten weitere positive Resultate, womit nach dem Jahreswechsel der für die Playoffs berechtigte achte Tabellenrang in Sichtweite rückte.
Vor dem abschliessenden Spieltag der Qualifikation wies die Mannschaft von Andy Keller einen Rückstand von zwei Zählern auf die direkte Konkurrenz aus. Sie war im Kampf um die begehrte Playoff-Teilnahme auf Schützenhilfe angewiesen. Diese trat ein, so dass der EHC Burgdorf mit einem hart erkämpften 3:2-Heimsieg gegen die Pikes Oberthurgau in der Tabelle an Argovia und Reinach vorbeiziehen und sich das begehrte letzte Playoff-Ticket sichern konnte.
«Vom ersten Tag meiner Rückkehr hat das Team mitgezogen und an das Erreichen des grossen Ziels geglaubt», stellt der ehemalige NLA-Spieler von Chur, Lugano, Bern, Langnau, Kloten und Zug zufrieden fest.
Mit Keller eine Bilanz wie ein Spitzenteam
Die Bilanz, die Andy Keller seit seinem Comeback als Eishockey-Trainer vorweisen kann, ist beachtlich: Aus zwölf Spielen resultierten 20 Punkte. Der Lohn für die Trendwende mit Burgdorf folgt ab dem 9. Februar mit der Playoff-Serie gegen den Qualifikationssieger HC Luzern. Andy Keller sagt:
Wir freuen uns auf diese Spiele und werden alles daransetzen, den Lauf fortzusetzen.
Beim EHC Burgdorf erinnert man sich gern an die letzten Playoffs vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020, als er sich gegen die favorisierten Pikes Oberthurgau in den Viertelfinals durchsetzte. Gegen eine neuerliche Überraschung hätte Andy Keller, dessen Zukunft als Trainer über die laufende Saison hinaus noch ungeklärt ist, nichts einzuwenden.