05.09.2018

Der Aufstieg soll nur der erste Schritt sein

Die Männer des HC Rheintal streben in der kommenden Saison mit grossem Nachdruck den Aufstieg in die 2. Liga an. Mit vierfacher ungarischer Verstärkung – ein Trainer und drei Spieler – bestreiten sie am Sonntag das erste Heimspiel der Saison.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Yves SolenthalerLetzte Saison ist der HC Rheintal in der 2.-Liga-Aufstiegsrunde knapp gescheitert. «In dieser Spielzeit wollen wir aufsteigen», sagt der spielende Präsident Marc Schwarber. «Unbedingt!», präzisiert Lajos Szövetes, der neue Trainer.Der 38-Jährige stammt aus Ungarn. Bis vor zwei Jahren hat er aktiv als Goalie gespielt, diese Zeit sei aber vorbei: «Was ich von meinen Knie noch habe, brauche ich fürs Leben.» Szövetes war als Aktiver beim HC Bruck in der Steiermark engagiert. Später ist er nach Lauterach gekommen, wo er in verschiedenen Trainerfunktionen gewirkt hat.Er ist auch als Schiedsrichter aktiv – und wird auch in der Schweiz Handballspiele arbitrieren. An seiner Aufgabe im HC Rheintal reizt ihn der geplante Aufbau eines grossen Teams.Ein Profi aus Ungarn und zwei Spieler aus LauterachDrei Landsmänner unterstützen den Magyaren. Der Schlüsselspieler ist der frühere Profi David Szilagy, ein Kreisläufer. Er spielte bereits am letzten Samstag beim hohen Auswärtssieg in Wittenbach. Am Sonntag gegen Appenzell II (19 Uhr in der OMR-Halle Heerbrugg) sollen auch Erik Gulyäs und Imre Domokos mitwirken – beide sind wie der Trainer von Lauterach gekommen.«Die neuen Spieler kosten uns nichts», sagt Präsident Marc Schwarber. Er hat den dreien eine Arbeitsstelle in der Schweiz vermittelt, was einige Zeit in Anspruch genommen hat.Mit den Verpflichtungen steigen die Ambitionen. «Es geht nicht nur um den Aufstieg, wir wollen dann auch in der 2. Liga an der Spitze mitspielen», sagt Schwarber. Der sportliche Aufbruch werde vom Verein und auch den Sponsoren getragen. Das Fernziel heisst gar, sich in der 1. Liga etablieren zu können.«Wir haben gute Junioren – ihnen wollen wir eine Perspektive bieten», sagt Schwarber. Im Moment sei die Spielerdecke im Rheintal aber zu dünn, um eine ambitionierte Mannschaft zu bilden. Ambitioniert Handball zu spielen, bedeute zwei, besser dreimal pro Woche trainieren. «Dafür sind viele nicht bereit», sagt Schwarber, deshalb brauche der Verein die Legionäre.Als Lokomotive für den Handball-Nachwuchs, der beim HC Rheintal in den letzten zehn Jahren von 50 auf 140 Kinder angewachsen ist.Die drei Neuen im Team haben den Konkurrenzkampf gesteigert – darüber freut sich auch der neue Trainer: «Die Vorbereitung war knapp bemessen – von zwei Monaten hatten wir noch drei Wochen Pause.» Und seine Vorstellung von Handball – Tempospiel und Offensivverteidigung – waren den meisten Spielern bisher «leider unbekannt».Taktische Steigerung in den TestspielenAber sie hätten schnell gelernt – und das teilweise schon in den Testspielen gegen höherklassige Gegner umgesetzt. «Am Anfang gegen Herisau war’s noch miserabel, dann waren sofort Fortschritte zu sehen», sagt Szövetes. Resultate wie den Sieg gegen Zweitligist Goldach-Rorschach möchte er nicht überbewerten. Aber dass seine neue Mannschaft im letzten Testspiel die Nachwuchsequipe des Profiteams Hard gefordert hat, registrierte der Trainer mit Genugtuung.«Aber bis meine Vorstellungen wirklich in den Köpfen der Spieler sind, wird es noch dauern», sagt der neue Trainer. Er hätte gerne mehr Zeit für technisch-taktisches Training, denn vor der Saison bildete natürlich auch die körperliche Vorbereitung einen Schwerpunkt.«Er ist ein Guter», sagt Schwarber über den neuen Trainer, der in Vorarlberg als Montageleiter arbeitet. «Und Ludwig –(Anm.: einige Spieler rufen Szövetes in der deutschen Form seines ungarischen Vornamens) – lebt für den Handballsport».Wenn er diese Leidenschaft den Spielern vermitteln kann, sind sicher auch die hohen Ziele zu erreichen.

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