07.09.2021

Der Antennenstreit geht weiter

Salt akzeptiert den Entscheid des Gemeinderates nicht und rekurriert. Derweil doppelt Gerda Weber als Vertreterin der Antennengegner mit einer über 260 Unterschriften starken Petition gegen den weiteren 5G-Ausbau nach.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Im Juni hatte der Gemeinderat mit einem bemerkenswerten Entscheid zugunsten einer Sammeleinsprache von über 150 Unterzeichnenden entschieden und das Gesuch von Salt zum Ausbau der Mobilfunkantenne an der Balgacherstrasse 16 auf den neuen 5G-Standard abgelehnt (Ausgabe vom 17. Juli). Salt akzeptiert den Entscheid nicht und hat beim Baudepartement des Kantons rekurriert. Der Rekurs ist noch hängig.  Am Montag hat Gerda Weber nun Gemeindepräsident Andreas Eggenberger eine Petition überreicht, mit der sie die Position des Gemeinderates noch zu stärken hofft. 264 Einwohnerinnen und Einwohner bringen darin zum Ausdruck, dass sie gegen einen weiteren Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes in der Gemeinde sind.Weber war bereits in der Sammeleinsprache federführend. Nachdem der Kanton ihr mitgeteilt hatte, dass Salt den Gemeinderatsentscheid weiterzieht, wollte sie nicht einfach den Entscheid des Baudepartements abwarten. Stattdessen liess sie per Postwurfsendung Unterschriftenbogen verteilen. Diese gingen in alle Haushalte ohne Stop-Werbung-Kleber am Briefkasten. Manche läuteten und gaben die Bogen persönlich abGerda Weber ist überzeugt, dass ohne diese Einschränkung noch wesentlich mehr Unterschriften zusammengekommen wären. «Vielen liegt die Sache wirklich am Herzen», ist sie überzeugt, «sonst hätten sie sich nicht die Mühe gemacht, zu unterschreiben und die Unterschriftenbogen zu retournieren.» Dabei seien nur wenige Bogen via Post zurückgekommen, sondern von den Leuten selbst in Webers  Briefkasten geworfen worden. Manche hätten auch geläutet und ihr den Unterschriftenbogen persönlich übergeben. Für Gerda Weber steigern diese Gesten noch den Wert jeder Unterschrift. In seinem Entscheid vom Juni hat sich der Gemeinderat gegen die lange Zeit gängige Experten- und Behördenmeinung gestellt und die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Mobilfunkstrahlung in der Intensität, wie sie von einer Antenne der fünften Generation zu erwarten ist, in Frage gestellt. Der Gemeinderat argumentierte dabei auch mit dem Vorsorgeprinzip, wie es im Umweltschutzgesetz verankert ist. Emissionen sind nach diesem so weit zu begrenzen, als dies technisch und betrieblich möglich und wirtschaftlich tragbar ist. Ein weiterer Ausbau, der zusätzliche Mobilfunkstrahlung brächte, ist für den Gemeinderat damit nicht bewilligungsfähig, zumal Rebstein bereits einen ausreichenden Mobilfunkempfang habe, wie es in den Erwägungen zum Entscheid heisst.In der Nachbarschaft des Salt-Mastes stehen nämlich bereits solche von Swisscom und Sunrise, die gemäss der Antennenübersichtskarte der Landestopografie bereits mit 5G-Antennen aufgerüstet worden sind. Der Gemeinderat mag denn auch nicht glauben, dass die Grenzwerte eingehalten werden könnten, wären drei so nah beieinander stehende Antennen gleichzeitig aktiv.Gerda Weber will mit ihrer Petition den Gemeinderat in seiner Haltung bestärken. Sie will deutlich machen, dass ein grosser Teil der Bevölkerung die Bedenken hinsichtlich der Mobilfunkstrahlung teilt und hinter ihm steht.Gemeinderat hofft auf Klärung der offenen Fragen«Der Gemeinderat will keinen technologischen Rückschritt», betonte Andreas Eggenberger bei der Entgegennahme der Petition gleichwohl. Die Diskussionen um den Mobilfunkstandard 5G zeigten aber eine breite Verunsicherung. Viele Gemeinden warteten auf eine Klärung. «Wir hoffen, mit dem laufenden Verfahren dazu beizutragen – schauen wir mal, wo’s hinführt», meint Eggenberger. Durch wie viele Instanzen der Gemeinderat zu gehen bereit ist, lässt er offen

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