Am nationalen Hallenmeeting in Magglingen fand auch die 25. Hallen-Schweizer-Meisterschaft im Mehrkampf statt. Dabei galt es, die beste Fünfkämpferin und den besten Siebenkämpfer bei der Elite sowie in der U20-Kategorie zu erküren.
Für die Mehrkampfmeisterschaften in der Halle gibt es nur eine begrenzte Anzahl Startplätze, so musste der Altstätter Jodok Buschor vor zwei Wochen noch zittern, um dann als Achter einen Startplatz zu ergattern.
Optimaler Start in den Wettkampf
In den ersten drei Wettkämpfen der kurzen Hallensaison zeigte der 22-jährige Rheintaler beeindruckende Leistungen, hielt sich aber mit persönlichen Bestleistungen noch zurück – er packte diese am Saisonhöhepunkt aus. Am Samstag startete er über 60 Meter mit 7,22 Sekunden, steigerte seine Hallen-Bestleistung im Weitsprung auf 6,60 Meter und pulverisierte seinen Rekord im Kugelstossen auf 12,61 Meter. Zum Abschluss des ersten Wettkampftages erzielte Jodok Buschor im Hochsprung mit 1,86 m eine Saisonbesthöhe und verpasste seinen Indoorrekord um drei Zentimeter.
Mit 2848 Punkten war er Sechster. In Führung lag der spätere Schweizer Meister Daniel Malach vom TV Unterstrass mit über 200 Punkten Vorsprung. Die Ränge zwei bis sechs lagen aber innerhalb von 100 Punkten. Im Wissen um seine starken Disziplinen am zweiten Tag, machte sich Jodok Buschor berechtigte Hoffnung auf ein Vorpreschen auf die Podestplätze.
Buschor wird vom Jäger zum Gejagten
Tag zwei begann mit dem Sprint über 60 m, wobei nun zusätzlich fünf 1,06 m hohe Hürden auf der Bahn standen. Buschor meisterte diese Disziplin mit Bravour, erzielte mit 8,52 s seine bereits vierte Bestleistung und war neu Fünfter. Seine Meisterleistung folgte in der sechsten Disziplin. Der Stabhochsprung gilt im Mehrkampf immer wieder als Zitterpartie, da am Ende eines kräfteraubenden Mehrkampfes oft der Körper nicht mehr die nötige Frische zeigt.
Im fast drei Stunden dauernden Stabhochspringen zeigte Jodok Buschor eine überzeugende Sprungsicherheit und einen riesigen Willen, alles aus seinem Körper herauszuholen. In seinem zwölften Wettkampfsprung übersprang er als einziger Athlet die Höhe von 4,70 m. Mit diesem Rekord sprang er auf den zweiten Gesamtrang und holte einen wertvollen Vorsprung für den abschliessenden 1000-Meter-Lauf. Nun wurde er vom Jäger zum Gejagten und musste sich gegen vier stärkere Läufer behaupten. Er zeigte einen beherzten Lauf, blieb fast bis am Schluss an seinen Jägern dran und lief mit 2:59,44 min wieder eine persönliche Bestzeit.
Überraschungsmann auf dem Podest
Wenige hatten Jodok Buschor für die Medaillenränge auf der Rechnung – er holte aber doch Silber. Er wusste um seine Stärken und glaubte an seine Chance, sollte ihm ein perfekter Wettkampf gelingen. Buschor steigerte seinen Siebenkampfrekord um beinahe 300 Punkte, blieb letztlich nur 148 Punkte hinter Titelverteidiger Malach zurück und war überglücklich, bei der Elite Rang zwei erreicht zu haben. Nach zweimal Bronze im Nachwuchs, ist diese Medaille bei der Elite die wertvollste Leistung seiner jungen Karriere.