10.01.2019

Den Tourismus neu ausrichten

Der Verein St. Galler Rheintal und St. Gallen-Bodensee Tourismus zählen bei der Standortförderung auf die Mitarbeit lokaler Kulturträger. Als Teil der Marke St. Gallen soll das Rheintal international vermarktet werden.

Von Chris Eggenberger
aktualisiert am 03.11.2022
Das Rheintal soll als Standort sowohl für potenzielle Zuzüger als auch für Reisende attraktiver gestaltet werden. Dafür werben der Verein St. Galler Rheintal (VSGR) und das Tourismuszentrum St. Gallen Bodensee (SGBT), die seit Ende letzten Jahres zusammenarbeiten. Vor ihnen liegt eine Menge Arbeit. Unsere Region sei im Rest der Schweiz wenig bekannt und ihr Ruf von Vorurteilen geprägt, woran gearbeitet werden müsse, meint Thomas Kirchhofer, Direktor des SGBT. Bestätigt wird Kirchhofers Aussage von einem Blick auf die Website von Schweiz Tourismus, wo das Rheintal als Geheimtipp für Vogelbeobachter angepriesen wird. Obwohl die Zahl der Übernachtungen im Vorjahr leicht gestiegen ist, sei man immer noch gefordert, die stagnierenden Werte in der ganzen Ostschweiz zu verbessern.Um dies zu erreichen, setzt St. Gallen-Bodensee Tourismus auf eine Neuausrichtung mit einem neuen, überregionalen Konzept. Die Stadt St. Gallen habe eine grosse kulturelle Anziehungskraft, daher soll diese der Ausgangspunkt sein. Zusammen mit den umliegenden Gebieten, inklusive dem Rheintal und der internationalen Bodenseeregion, soll die Marke «St. Gallen» eine bekannte Destination werden. Ein Vorbild nehmen sich die Planer am Erfolgskonzept Innsbruck, wo sich anliegende Regionen wie zum Beispiel das Inntal zum Höhepunkt im Bergtourismus hochgearbeitet haben. Thomas Kirchhofer meint, es sei wichtig, trotzdem seine eigene Identität zu behalten.«Zusammenarbeit bringt den Erfolg»Am Mittwoch wurden Vertreter diverser Rheintaler Kulturstätten und Veranstaltungen sowie Gemeinden an einen gemeinsamen Infoabend ins Haus des Weins in Berneck geladen. Dort wurde unter anderem in einer offenen Diskussionsrunde besprochen, welche Angebote im Rheintal das touristische Angebot ausmachen und wie man diese zusammenführen und fördern kann.Sowohl SGBT als auch die Teilnehmer sehen die grösste Chance des Rheintals in Velo- und Wanderwegen. Vor allem E-Bike-Touren seien ein Markt, in den das Rheintal seine Fühler strecken müsse. Auch in der Frage, woran es heute noch scheitert, sind sich die meisten einig. Es gibt keine vorgeplanten Routen, die an interessanten Orten vorbeiführen und mit Ereignissen oder Führungen durch Kulturstätten verknüpft werden können. Auch kleine Museen und Kulturgüter sollen ihren Platz bekommen. Weiter wird auf bestehenden Radwegen zu wenig auf Angebote wie Restaurants hingewiesen. Das Fehlen von E-Bike-Ladestationen und Schliessfächern wurde im Vergleich mit der Infrastruktur anderorts ebenfalls bemängelt.Grossen Anklang fand die Idee, fixe Abläufe anzubieten, an denen eine Vielzahl von Angeboten zu einem Erlebnistag oder sogar Wochenende im Rheintal zusammengeschnürt werden. Die Koordination der Angebote und der Anbieter sei ein zentraler Punkt, sagte Tobias Treichler, Leiter Marketing beim SGBT. Die Frage, wer diese Routen organisieren soll, konnte aber auch Treichler nicht beantworten, was auf Kritik stiess. Ein erweitertes Angebot einer Gästekarte und des Mobility-Tickets für die Region wurden im Plenum wiederum als sinnvoll erachtet. Onlineauftritt von grosser BedeutungSo viele Angebote wie möglich sollen in naher Zukunft auf dem Onlineportal rheintal.com einfach auswählbar sein. Die Seite soll eine Übersicht für Gäste bieten, wo diese sich vom Gleitschirmflug bis zur Übernachtung zentral über alles informieren können. Die Unternehmen der Tourismusbranche werden motiviert, ihren Onlineauftritt zu verbessern. St. Gallen-Bodensee Tourismus werde den Firmen bei der Websitegestaltung oder Werbefilmen unter die Arme greifen, versprach Thomas Kirchhofer. 

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