21.09.2021

Den ÖV über die Grenze stärken

Der Altstätter Kantonsrat Ruedi Mattle macht leichten Druck auf die Regierung.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Den öffentlichen Verkehr über die Landesgrenze auszubauen ist schon länger erklärtes Ziel der Regionsgemeinden und des Kantons. Dies nicht zuletzt weil der Autoverkehr zunehmend zum Problem wird, etwa durch Diepoldsau, aber auch an den Autobahnanschlüssen und vor den Grenzübergängen. Immer wieder hapert es aber mit der Umsetzung der guten Absicht. So besteht zwar bereits die eine oder andere ÖV-Verbindung über die Landesgrenze. Es wurden aber auch schon versuchsweise eingeführte Busverbindungen wieder aufgehoben, weil sie kaum genutzt wurden, namentlich jene zwischen Oberriet und Rankweil. Und erst kürzlich wurde bekannt, dass von den neuen Intercityverbindungen nach München ein Zug bereits wieder in St. Margrethen durchfahren statt halten wird.Der parteilose, mit den Grünliberalen politisierende Kantonsrat Ruedi Mattle macht nun mit einer einfachen Anfrage sanft Druck auf die Regierung. Als Altstätter Stadtpräsident steht er jener Arbeitsgruppe der Regionsgemeinden vor, die sich mit der Verkehrsentwicklung im Rheintal befasst.Nachdem die Kantonsregierung und die Vorarlberger Landesregierung im Mai eine gemeinsame Absichtserklärung für Massnahmen zur Verbesserung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs unterzeichnet haben, möchte Mattle nun wissen, was daraus geworden ist bzw. noch wird: «Es ist davon auszugehen, dass die Massnahmen inzwischen geplant und zumindest teilweise auf den Weg gebracht wurden», schreibt er in seinem Vorstoss.Ruedi Mattle erkundigt sich nach den Prioritäten, die von den Regierungen in St. Gallen und Bregenz gesetzt werden, wann was umgesetzt wird und was es kostet. Im Besonderen will er wissen, ob die Regierung die Halte der Intercity-Züge Zürich – München und der neuen S-Bahn-Verbindung Romanshorn – Lindau in St. Margrethen als wichtigem Knotenpunkt für die Bevölkerung aus dem Rheintal und Oberland gewährleisten kann.Wie machen es Genf, Basel oder das Tessin?Es geht Mattle aber nicht nur um zusätzliche oder höher getaktete Bus- und Bahnverbindungen, sondern auch um Probleme, die es zu lösen gilt, etwa hinsichtlich der unterschiedlichen Tarife und Ticketsysteme hüben und drüben. Dazu möchte er wissen, wie das in anderen Grenzregionen gelöst wird, zum Beispiel in Genf, Basel oder im Tessin.Mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit fragt Ruedi Mattle, ob die Regierung bereit sei, neue Busverbindungen über die  Grenze mit höheren Kantonsbeiträgen zu fördern, bis sie sich etabliert haben.Und angesichts der Staus während der Stosszeiten erkundigt er sich nach Buspriorisierungen und Busspuren, die dem ÖV ein schnelleres Vorwärtskommen ermöglichen und ihn damit nicht zuletzt für die Pendlerinnen und Pendler interessanter machen würden.

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