03.09.2018

Den Lebensabend im Dorf verbringen

Am Montag lud der Gemeinderat die Bevölkerung zu einer Informationsveranstaltung zum geplanten Neubau des Alters- und Pflegezentrums ein. Die Urnenabstimmung erfolgt am 23. September.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Benjamin SchmidKnapp 200 Personen sind der Einladung des Gemeinderates gefolgt und haben sich im Widebaumsaal im Metropol eingefunden. Mit grossem Interesse hörten die Anwesenden den Ausführungen von Gemeindepräsidentin Christa Köppel und anderen Vertretern des Neubauprojektes zu, um im Anschluss daran, einige wenige Fragen zu stellen: Wie hoch sind die Kosten pro Wohneinheit, wer ist die Trägerschaft des Alterszentrums und kann die Investition amortisiert werden? Die Trägerin ist und bleibt die Gemeinde. Was konkrete Zahlen betrifft, so versicherte Christa Köppel, dass bei einer Auslastung von 95%, branchenübliche Tarife verrechnet werden.Neubau wird Renovation vorgezogenAufgrund von demografischer Veränderungen braucht es zukünftig mehr Alters- und Pflegeheimplätze. Ausserdem treten die Menschen hochbetagt oder mit intensivem Pflege- und Betreuungsbedarf in Heime ein. Um diesen Umständen Rechnung zu tragen, reichen die bestehenden Angebote nicht aus. «Wer in Widnau wohnt, soll seinen Lebensabend in Widnau verbringen können», sagte die Gemeindepräsidentin. Eine Renovation der bestehenden Gebäude ist problematisch. Die Liegenschaften weisen einen erheblichen bautechnischen Sanierungsbedarf auf. Die Häuser sind weder rollstuhltauglich noch hindernisfrei. Ausserdem sind die beiden Häuser nur im Erd- und Untergeschoss miteinander verbunden, was zu sehr langen Wegen für das Pflegepersonal führt. Die Raumverhältnisse eignen sich nicht für moderne Wohn- und Pflegeformen. «Daher bietet sich ein Neubau an», sagte Yvonne Naef, Leiterin Zentrum Augiessen und Gemeinderat Marco Koeppel ergänzte: «Geplant wird ein energieeffizientes Gebäude in Massivbauweise.» Die Investitionen belaufen sich auf 56.8 Millionen Franken. Gemäss Finanzierungsvorschlag der Gemeinde reduziert sich dieser Betrag durch Reservebezüge und Vorfinanzierungen auf rund 40 Mio. Franken. Diese Netto-Investitionen werden über die Betriebsrechnung des Alters- und Pflegezentrums nach branchenüblichen Abschreibungsregeln getilgt und belasten den Steuerfuss nicht.Der Gemeinderat empfiehlt den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern, den Kredit von 56’813’000 Franken zu gewähren und dem Baurechtsvertrag mit der Ortsgemeinde zuzustimmen.Attraktives Zentrum geplantAuf drei Stockwerken sollen 102 Appartements entstehen. Es wird keine geschlossene Abteilung für demenziell Erkrankte geben, stattdessen ist der ganze Bau auf Menschen mit Orientierungsschwierigkeiten ausgerichtet. Wie bisher würde der Neubau nicht nur stationäre, sondern auch ambulante Dienste wie Spitex, Beratungen der «Drehscheibe» oder die Tages- und Nachtstätten für Aufenthalte anbieten.

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