Benjamin SchmidZwischen Dienstag und Freitag letzter Woche waren acht Klassen der fünften und sechsten Primarschulstufe sowie der ersten Oberstufe im Jugendtreff zu Besuch. Nebst Informationen rund um den Betrieb und die Aktivitäten, die die offene Jugendarbeit anbietet, hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, Jugendtreffluft zu schnuppern und erste Angebote zu testen. Der Treff soll dereinst als Rückzugsort der Jugendlichen dienen. «Hier können aber auch neue Freundschaften geknüpft, Probleme deponiert und der Kopf durchgelüftet werden», sagt Jugendarbeiterin Natasa Zubcic. Ihr sei es ein Anliegen, die Teenager mitdenken und mitentscheiden zu lassen. «Es ist wichtig, dass man aktiv auf die Jugendlichen zugeht und sie bereits in der Schule abholt.» Früher gingen sie in die Schulen und warben dort für den Treff. Heute ist es umgekehrt und die Jugendlichen lernen die Räumlichkeiten und Möglichkeiten vor Ort kennen. An der Ideenfindung beteiligenEinerseits werden dadurch Hemmschwellen überwunden, andererseits sind die Schüler angewiesen, eigene Themenschwerpunkte zu setzen. Indem sich die Jugendlichen gleich selbst bei der Ideenfindung beteiligen, steigt die Motivation, an den Projekten teilzunehmen. Aus insgesamt acht Projekten konnten die Schülerinnen und Schüler diejenigen auswählen, die sie am meisten interessierten. Nebst Beauty und Kosmetik, Ernährung und Kochen oder Medien und soziale Netzwerke konnten sich die 10- bis 12-Jährigen für Forschen und Erfinden, Musik und Tanz oder Kunst, Malen und Basteln entscheiden. Ausserdem gab es noch das Projekt «Eigene Ideen», bei dem die Jugendlichen ihre ganz persönlichen Vorstellungen und Themen notieren durften.«Ich finde es lässig, dass die Bar von Jugendlichen geführt wird», sagt die zehnjährige Antonia. Während sich die elfjährige Anjesa ausmalen kann, am Projekt Beauty und Kosmetik teilzunehmen, interessiert sich die zehnjährige Nadja für verschiedene Projekte. «Ich kann mir vorstellen, mit meinen Freundinnen in den Jugendtreff zu gehen und ausgewählte Projekte mitzugestalten.» Für die Mädchen ist alles Neuland und dennoch scheinen sie vom Angebot begeistert zu sein: «Es gibt viele tolle Projekte. Gerne würde ich die Bar führen», sagt die zehnjährige Shejla. Während die Mädchen zum ersten Mal im Jugendtreff waren, haben ihn Elhan und Abdullah bereits mehrfach besucht. «Vor allem der Boxsack und die Billardtische gefallen mir gut», sagt der zwölfjährige Abdullah, während der elfjährige Elhan ergänzt: «Es wäre toll, an einem Kickbox-Projekt teilzunehmen.»Ob die Heranwachsenden effektiv den Jugendtreff besuchen werden, steht indes in den Sternen. «Der Treff ist ein Angebot, auf welches die Jungen zugreifen dürfen. Es bestehen keinerlei Verpflichtungen», sagt Natasa Zubcic. Wer Lust hat, vorbei zu kommen, ist herzlich willkommen. Auf folgende Projekte wird speziell hingewiesen: Vom 12. bis 14. September findet das Respect-Camp statt. Hier lernen die jungen Leute die Bedeutung von Gewaltlosigkeit und Toleranz im Umgang mit anderen kennen. Im November soll es an jedem Samstag eine Sportnacht geben, wo die halbe Nacht in einer Turnhalle gespielt werden kann. Nebst diesen Projekten sind jährlich wiederkehrende Mädchen- und Bubentage geplant, die spontane Ideen und wünschbare Aktivitäten der Anwesenden thematisieren. «Auf die Bedürfnisse einzugehen, ist fester Bestandteil unserer Arbeit und notwendige Voraussetzung, die Jugendlichen für den Treff und die Projekte zu begeistern», sagt Natasa Zubcic.