08.06.2018

Den Blick fürs Rheintal schärfen

Beim Reservoir ob der Hub hat der Verein St. Galler Rheintal in Zusammenarbeit mit der Gemeinde seine dritte «Wegmarke» installiert. Auch hier lenken «Aussichtsfenster» von Ivo Herrsche das Auge an spezielle Orte.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Max TinnerÜbers Rheintal gerät man schnell ins Schwärmen. Auf Anhieb zu benennen, was genau einem gefällt, ist womöglich schon schwieriger. Da hilft es zuweilen, sich für einen Moment vom Panoramablick zu lösen, den Blickwinkel zu verengen und aufs Detail zu fokussieren. Ivo Herrsches Holzskulpturen «Aussichtsfenster» helfen genau dabei. Es sind aufeinander gestellte kleine scheibenfreie Fenster aus einheimischen Hölzern, die zum Hindurchschauen einladen. Dabei richten sie den Blick des Wanderers oder Spaziergängers auf Besonderheiten, die vom Standort der jeweiligen Skulptur aus zu sehen sind.Zwei dieser «Aussichtsfenster» stehen schon eine Weile, eines am Ferdinand-Gehr-Weg auf dem Forsthügel bei Altstätten, eines im Naturschutzgebiet Wichenstein bei Oberriet. Gestern nun wurde ein drittes «Aussichtsfenster» beim Reservoir Hub ob Rebstein installiert. Für Ivo Herrsche war dies eine besondere Freude, stammt doch der Balgacher Künstler aus Rebstein.Fenster in die Natur und in die Geschichte RebsteinsAuch hier wird der Blick auf Besonderheiten gelenkt. Zum Beispiel auf das Naturschutzgebiet Rietach-Obermäder, woher auch das Pappelholz stammt, das zu einem der Aussichtsfenster wurde. Oder zum näher gelegenen Biotop Eggeli hin. Selbst in die Vergangenheit weisen zwei Fenster: Eines ist auf jene Stelle nahe der Kunstinstallation ausgerichtet, wo einst Sandstein abgebaut wurde, unter anderem für den Bau der reformierten Kirche von Rebstein. Ebenfalls für jene hatten die damaligen Rebsteiner Reformierten Steine der einstigen Burg Hardegg verwendet. Durch ein weiteres Fenster schaut man auf den Platz, wo jene Burg einst stand. Durch das fünfte Fenster schaut man ausserdem noch an einen speziellen, völkerverbindenden Ort: zu den Schrebergärten im Riet draussen, wo sowohl Alteingesessene als auch aus aller Welt Zugewanderte ihrer Gärtnerleidenschaft frönen und sich dabei freundschaftlich begegnen.Auch weitere Gemeinden bekommen AussichtsfensterDer Verein St. Galler Rheintal hat Ivo Herrsches Skulptur «Aussichtsfenster» Mitte letzten Jahres in einem Wettbewerb ausgewählt. Mehrere davon sollen im Rahmen des Projekts Grünes Band als «Wegmarken» an speziellen Orten für die landschaftlichen Schönheiten des Rheintals sensibilisieren. Zu den den schon installierten werden weitere in anderen Gemeinden folgen.Das Projekt ist aus dem Landschaftsentwicklungskonzept für das Rheintal entstanden. Nebst der Sensibi­lisierung für die landschaftli­che Schönheit des Rheintals mit den «Wegmarken» in Gestalt der «Aussichtsfenster» will das Projekt auch die Biodiversität im Siedlungsraum fördern. Dazu sind die Rheintalerinnen und Rheintaler eingeladen, die Umgebung ihres Hauses mit standortgerechten, einheimischen Pflanzen zu gestalten.HinweisMehr auf www.regionrheintal.ch/de/fachgruppen/siedlung-und-landschaft/gruenes-band.html und auf www.rheintal.com/wegmarken.

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