21.03.2019

Demokratie, Clubhaus, Zukunft

Drei Leserbriefe aus der Zeitungsausgabe vom Donnerstag, 21. März. Sie beziehen sich auf die Vorgemeinde in Thal, den Bau eines Clubhauses in Rüthi und die Attraktivität von St.Margrethen.

Von Jörg Dürr, Staad
aktualisiert am 03.11.2022
Vor dem Votum überlegenBetreff: «Vorgemeinde Thal»Demokratie ist bekanntlich die Staatsform, bei der ein Staat nach dem Willen des Volkes regiert wird. Die Thaler Vorgemeinde, die sehr gut besucht war, bot ein anschauliches und echtes Beispiel dafür. Der Gemeindepräsident eröffnete in gewohnt kompetenter Weise die Versammlung und erteilte vorerst einmal der Schulpräsidentin das Wort zu Rechnung und Budget der Schulgemeinde. Im Anschluss präsentierte dann der Gemeindepräsident den erfreulichen Abschluss seines vermutlich letzten Amtsjahres. Nach wichtigen ergänzenden Informationen durch den Gemeindevorsteher wurde das Wort zur Allgemeinen Umfrage erteilt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurden Tür und Tor für die Darstellung von Neid, Frust und Unpässlichkeiten geöffnet. Wenn die Gemeinde ihre Bürger im Voraus mit dem umfangreichen «Rechnungsbuch» beliefert, dann darf doch mindestens erwartet werden, dass die betroffenen Bürger auch sachlich wesentliche Fragen stellen? Das Referat über «Billag-Gebühren» hatte zu diesem Anlass keinen Bezug und die nochmalige Vorstellung zur «Grundgebühren-Motion» ist kontraproduktiv, weil die Stellungnahme des Gemeinderates detailliert im Rechnungsbuch enthalten war. Über Steuergerechtigkeit lässt sich mit Fug und Recht streiten, aber die Darstellung des Rates zu diesem Thema halte ich ebenfalls für sachlich korrekt und zukunftsorientiert. Diese unwürdigen Diskussionen verärgern die Teilnehmer und tragen ausserdem dazu bei, dass man sich ein nächstes Mal zweimal überlegt, sich in die «Höhle des Löwen» zu begeben.Fazit: Alle Fragesteller sollten sich vor den Voten überlegen, ob es sich eher um eine Selbstprofilierung oder aber um einen konstruktiven Beitrag handelt.Übrigens: Wenn die «Stresszulage» vom Präsidenten-Gehalt reduziert wird, so scheint mir die Höhe der Entschädigung des «Bürgermeisters» als nicht unangemessen.Jörg Dürr, StaadBitter nötige InvestitionAls Ortsbürger von Rüthi schaue ich sehr gespannt auf die Abstimmung vom Freitag, 22. März. Das Neubauprojekt «Rheinblick» wird im Dorf aktuell sehr rege und emotional diskutiert. Eines ist wohl allen klar: An einem Ersatzneubau führt mittelfristig kein Weg vorbei. Unklar sind sich die Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich der Finanzierung respektive des Finanzierungsvolumens. Von aussen betrachtet bin ich felsenfest davon überzeugt, dass der Kredit in Höhe von 2,95 Millionen Franken absolut gerechtfertigt ist und das Projekt keine Luxuslösung darstellt. Der potenzielle Neubau ist architektonisch sehr ansprechend, gleichzeitig funktional und im Betrieb kostenorientiert – darauf legen die Experten und Vereinsdelegierten besonderen Wert. Das vereinsübergreifende und nachhaltige Projekt wird die Gemeinde in ihrer Attraktivität stärken. Ich hoffe, meine Rüth-ner Kolleginnen und Kollegen genehmigen den Kredit für die kommenden Generationen und stellen sowohl Eigen- als auch Drittinteressen zurück. Ein Blick über den Tellerrand hinaus zeigt, dass sich die Gemeinde mit der bisherigen Politik kaum vorwärts bewegt. Ich wünsche mir eine positive Grundeinstellung gegenüber dem Neubauprojekt, appelliere an eine hohe Stimmbeteiligung der jüngeren Generation und hoffe, dass Rüthi dem Wandel offen gegenübersteht.Alexander Büchel, London, UK Ein Dorf mit ZukunftBetreff: «Ernüchternder Dorfbummel durch St. Margrethen»Ein seriöser Vergleich von 1965 zu heute das ist ein Ding der Unmöglichkeit, wie auch nichts und niemand vollkommen ist. So auch St. Margrethen im Jahr 2019 nicht. Interessanterweise gibt es trotzdem ein paar Punkte, die noch heute eine Berechtigung haben, erwähnt zu werden. Ich denke da an die zu vielen Coiffeurgeschäfte und Kebabläden, und dass das Zentrum im Dorf mehrheitlich ausgestorben wirkt. Auch fehlen im Dorf ein bis zwei Cafés zum Verweilen. Auch das Pärkli bedarf dringend einer Neugestaltung. An schönen Tagen verweilen dort bis zu gut 80 Personen. Hier fehlt dringend eine öffentliche Toilette. Zu überlegen ist sicher auch ein Pavillon mit Kiosk und Café. Das würde helfen, das Zentrum aufzuwerten und den Ortskern zu bevölkern.Die Situation am Bahnhof wird sich durch die bewilligte Umgestaltung schnell positiv verändern. Wenn man die Gemeinde als Einwohner von innen betrachtet und nicht nur von aussen, kann man mit grosser Freude festhalten, dass in fast allen Bereichen in den letzten Jahren St. Margrethen sehr grosse und nachhaltige Fortschritte gemacht hat.Ich bin überzeugt, dass St. Margrethen eine sehr gute Zukunft vor sich hat. Das Dorf ist in vielfacher Hinsicht zu einem bemerkenswerten, begehrenswerten Wohnort geworden. St. Margrethen hat eine gute Struktur, eine vorbildliche, erfahrene Führung mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bereit sind, mitzuarbeiten, dass St. Margrethen im unteren Rheintal, im Vierländereck, weiter erfolgreich sein wird.Albertino Pierino SteinerParkstrasse, St. Margrethen

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