13.05.2021

Dem selbst gebauten Früchtepiano digitale Töne entlockt

In der Medienwoche lernten Diepoldsauer Schülerinnen und Schüler den Umgang mit den Neuen Medien.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
«Es war eine spannende und abwechslungsreiche Woche, die mir total Spass gemacht hat», sagt Jim Weibel. Er habe neues Wissen erworben und mögliche Gefahrenquellen im digitalen Raum kennengelernt. Vor allem die zweieinhalb Tage dauernden Workshops zu den Bereichen Film, Animation, Lesespuren, Radio und Programmieren kamen bei den Sechstklässlerinnen und Sechstklässlern gut an. «Es war genial, mit Lego Spike ein Fahrzeug zu bauen und es so zu programmieren, dass es selbstständig fährt», sagt To-bias Kuster. Auch wenn die Programmiersprache «Scratch» einfach anzuwenden sei, hätten nicht all ihre Experimente funktioniert.Alicia Waibel war überrascht, was mit «MaKey MaKey» und etwas Fantasie alles möglich wird. «Wir haben ein Früchtepiano erstellt und Videos per Handschlag gestoppt und weiterlaufen lassen», sagt die Zwölfjährige. «MaKey MaKey» sei ein Bausatz, der alle nötigen Komponenten enthält, um leitfähige Objekte in Computertasten umzuwandeln. Auch Jan Schneider hatte grossen Spass daran, die unzähligen Möglichkeiten zu testen. «Wir haben alle erdenklichen Gegenstände mit dem Computer verkabelt und versucht, Töne herzustellen», sagt der Zwölfjährige.Selbstständiges Entdecken und AusprobierenWeil das selbstständige Entdecken und Ausprobieren im Vordergrund standen, zielten die fünf Workshops auf ein kreatives Auseinandersetzen mit digitalen Medien und Inhalten. Mithilfe der Animationstechnik «Stop Motion» erstellten die Schülerinnen und Schüler kreative Kurzfilme. Manal Salhia, ehemalige Filmemacherin, zeigte den Kindern alles, was es zur Herstellung eines richtigen Films braucht. Eine Gruppe produzierte im Radiobus des Kinderdorfs Pestalozzi ihre eigene Radiosendung, die live zu hören war. Beim Workshop «digitale Lesespuren» erstellten die Schülerinnen und Schüler ihre eigene interaktive Geschichte. Im fünften Workshop drehte sich alles ums Programmieren und Vernetzen.«Die Kinder waren angehalten, ihren Neigungen zu folgen und ihre Stärken zu fördern», sagt Armin Lüchinger, Verantwortlicher der Medienwoche, «aber es ging auch darum, Konflikte auszutragen und Probleme zu lösen,Die Schülerinnen und Schüler starteten mit einem Onlinemeeting in die Medienwoche. Danach informierte die Jugendpolizei die Kinder über die korrekten Verhaltensweisen im Netz und gab ihnen Tipps im Umgang mit Bildern und zugesandten Inhalten in Chats. Ausserdem zeigte sie in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist und widerrechtliches Verhalten auch bestraft wird.Einerseits sollten die Schülerinnen und Schüler lernen, sich kritisch mit digitalen Medien auseinanderzusetzen und die gezeigten Inhalte nicht vorbehaltlos zu übernehmen. Andererseits ging es darum, ihre digitalen Kompetenzen zu fördern, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und ihren Blick zu schulen. Oder mit den Worten von Alicia Waibel: «Ich benehme mich digital und analog so, wie ich auch von anderen Menschen behandelt werden möchte.»

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.