21 Sekunden fehlten den Rheintalern zum Punktgewinn. In Minute 59:39 kassierten sie das entscheidende Tor zum 3:4, dank dem Burgdorf als Sieger aus dem Rheintal nach Hause reiste. Obwohl gegen die Emmentaler keine Punkte budgetiert waren, schmerzt das Resultat. Verliert man nach dreimaliger hart erkämpfter Führung, ist es enorm bitter. Burgdorf bleibt so für die Rheintaler eine Art Angstgegner. Das Spiel reiht sich in eine lange Liste von knappen, unglücklichen Niederlagen gegen die Ritter.
In der Rangliste belegt der SCR immer noch Rang drei, er liegt nach Verlustpunkten aber hinter Bellinzona und Prättigau-Herrschaft. Noch sind es drei harte Partien, die die Luchse vor den Playoffs bestreiten müssen, angefangen mit dem Heimspiel gegen Leader Wil am Dienstag, 14. Januar, 20 Uhr. Die Rheintaler haben es in der Hand, sich für die Playoffs das Heimrecht zu sichern. Legen sie die gleiche Einstellung an den Tag wie am begeisternden Spiel vom Samstag, haben sie gute Chancen, dieses Zwischenziel zu erreichen.
SCR geht mit Vorsprung ins letzte Drittel
Nach ausgeglichenen Startminuten nutzten die Einheimischen vor 620 Fans die erste Strafe des Gegners gleich zur Führung. In Überzahl schloss Florin Stutz eine blitzsaubere Passfolge der Waidacher-Brüder Leo und Markus mit einer herrlichen Direktabnahme erfolgreich ab. Später leitete ein kapitaler Fehlpass der sonst sattelfesten SCR-Verteidigung den Ausgleich ein. Die Ritter nahmen das Geschenk dankend an und trafen zum 1:1.
Der Start ins Mitteldrittel war von beiden Teams schwach. Dann übernahmen die Luchse das Spieldiktat und belohnten sich mit dem 2:1 durch Mica Moosmann (34.). In der Folge nahmen die Rheintaler aber zu viele Strafen. Eine davon bekamen sie für zu viele Spieler auf dem Eis, was ein Zeichen von Übermotivation war. Danach folgten zwei weitere Ausschlüsse, was den Emmentalern zu viel Zeit in doppelter Überzahl verhalf. Der SCR überstand diese schwierige Phase aber mit vereinten Kräften und ging mit der 2:1-Führung in die zweite Pause.
SCR-Klasse unterliegt der Emmentaler Masse
Im dritten Drittel erhöhten die Gäste den Druck und sie kamen dank einem weiteren Geschenk in der 44. Minute zum Ausgleich. Wieder einmal vertändelten die Rheintaler den Puck im eigenen Drittel. Burgdorf hatte nun die Lunte gerochen und legte seine bekannte körperbetonte Spielweise an den Tag, mit der die Rheintaler Mühe hatten. Die Luchse überstanden aber ein weiteres Powerplay der Gäste – und profitierten dann von ihrer nächsten Überzahl. Mit viel Geduld bezogen sie ihre Positionen und just als die Strafe ablief, war die dritte Führung dank dem 3:2 von Leo Waidacher Tatsache.
Eine Minute vor Spielende versuchten es die Gäste dann ohne Torhüter. Mit sechs Feldspielern kamen sie auf glückliche Art zum Ausgleich: Ein harter Schuss passte millimetergenau und fand via Pfosten ins Netz. Es ist müssig, zu fragen, ob nun ein Time-out den Schwung der Berner gebremst hätte, denn es ging gleich weiter. Und wenig später mussten sich die Luchse dem enormen Druck der Ritter mit dem 3:4 beugen.
Dem SCR gelang es nicht, sich in die Verlängerung zu retten, er verpasste einen verdienten Punktgewinn. Nun gilt es, dieses Spiel abzuhaken und sich auf das nächste gegen Wil konzentrieren. Denn Glück kann man nicht kaufen, man muss es sich hart erarbeiten.
1. Liga Ost
Rheintal – Burgdorf 3:4 (1:1, 1:0, 1:3)
KEB Aegeten – 620 Zuschauer – SR: Weber; Müller, Remund.
Tore: 7. Stutz (L. Waidacher, M. Waidacher) 1:0, 12. Moser (Mosimann) 1:1, 34. Moosmann (Obrist) 2:1, 45. Krebs (Sommer) 2:2, 57. L. Waidacher (Hagen, Stutz) 3:2, 60. (59:05) Pfosi (Sommer, Moser) 3:3, 60. (59:39) Tanner (Pfister, Mosimann) 3:4.
Strafen: Je 5x2 Minuten.
Rheintal: Metzler (Sauter); Hagen, Wiederkehr, Moosmann, Bodemann, Obrist; Pilgram, Berweger, Stutz, Bartholet, Stoop; Thurnherr, Egger, L. Waidacher, Wiedner, M. Waidacher; Binder, Zerlauth, Monnat, Bernard.
Weitere Ergebnisse: Reinach – Bellinzona 0:5, Wallisellen – Argovia 5:1, Wil – Pikes 5:1.
Rangliste: 1. Wil 15/40, 2. Burgdorf 15/31, 3. Rheintal 17/28, 4. Bellinzona 16/26, 5. Pikes 16/22, 6. Argovia 17/22, 7. Prättigau-H. 14/20, 8. Herisau 15/19, 9. Reinach 16/19, 10. Wallisellen 15/18, 11. Luzern 16/13.