Am Ende waren die Bären stärker als die Luchse, obwohl dem SCR ein hervorragender Start ins Spiel gelungen war. Die Rheintaler legten nämlich einen Blitzstart hin und führten nach 38 Sekunden 1:0. Danach dominierten sie das Startdrittel, doch nach einem Doppelschlag zur Spielmitte kippte das Duell zugunsten der Appenzeller. Die Rheintaler machten danach bis zum Spielende viel Druck, weitere Tore gelangen ihnen allerdings nicht.
So steht die Serie aus Rheintaler Sicht 0:1, am Donnerstag, 20.15 Uhr, geht’s in Herisau weiter. Einfacher dürfte es für den SCR nicht werden, wird die Liste der Verletzten doch immer länger – am Dienstag fehlte auch Lukas Thurnherr. So kamen die 17-jährigen Noah Zerlauth und Kilian Baur zu ihrem Playoff-Debüt. Die beiden haben zwar Talent, mit ihnen wird die Playoff-Serie aber doch zu einem wahren Kräftemessen.
Traumstart für die Luchse: Führung nach 38 Sekunden
Die Rheintaler hatten sich sehr viel vorgenommen. Sie wollten den auf den letzten Drücker errungenen Heimvorteil nutzen und ihren vielen Fans etwas zurückgeben. Und schon der zweite Schuss landete im Netz: Cedric Egger hatte nach nur 38 Sekunden zum 1:0 getroffen. Auch danach hielt die Überlegenheit der Hausherren an. Das Startdrittel war Rheintaler Eishockey vom Feinsten. Es dauerte fünf Minuten, bis der SCR Herisau erstmals gefährlich vor Goalie Vincent Sauter auftauchte, doch dieser hielt seinen Kasten mit allen Mitteln rein.
Ein Problem tat sich in den ersten 20 Minuten dennoch auf: Es wollten einfach keine weiteren Tore fallen. Das knappe Resultat schmeichelte den Gästen, die Moser-Boys hätten deutlich höher führen müssen. Das rächte sich dann bitterlich. Zur Spielmitte fiel der glückliche Herisauer Ausgleich, Vincent Sauter war gegen den Ablenker machtlos. Und lediglich zwei Minuten später setzte der frühere Rheintaler Michael Pfranger energisch nach, wurstelte die Scheibe fast im Sitzen ins Gehäuse und Herisau führte 2:1. Das Spiel verlor darauf an Intensität, beide Teams wirkten nervös. So hielt das knappe Resultat die Spannung hoch.
Vergebliches Anrennen bis zur Schlusssirene
Im dritten Drittel bemühten sich die Einheimischen dann redlich um den Ausgleich und jubelten, als die Scheibe samt Verteidiger und Torhüter im Kasten landete. Doch die unsicheren Schiedsrichter waren nicht auf Rheintaler Seite und gaben den Treffer nicht – sehr zum Unmut der vielen Rheintaler Fans. Die Unparteiischen verteilten danach jedoch Strafen, und das meist paarweise, sodass es kaum ein wirkliches Powerplay gab. So verstrich die Zeit ungenutzt und auch zwei Minuten ohne Torhüter brachten trotz guter Möglichkeiten den erhofften Ausgleich nicht. Im Gegenteil, zwei Sekunden vor der Schlusssirene erhöhte Herisau in das leere Netz noch auf 3:1.
Die Playoffs-Serie geht heute in Herisau weiter und auch dieses Spiel beginnt bei 0:0. Die Luchse haben noch mindestens zwei Möglichkeiten, erfolgreich in die Serie einzugreifen, obwohl sie nun bereits etwas unter Druck stehen: Am Samstag steigt das zweite Heimspiel in Widnau und der SCR will da nicht schon mit dem Rücken zur Wand stehen. Dazu kommt, dass beide Trainer ihre Karrieren gern noch etwas verlängern würden: Sowohl der Rheintaler Sascha Moser wie auch Herisaus Fermin Steinegger haben auf Saisonende ihren Rücktritt angekündigt. Dies verleiht der Serie noch etwas mehr Würze.
1. Liga Ost, Playoff-Viertelfinal
Rheintal – Herisau 1:3 (1:0, 0:2, 0:1)
Stand in der Serie (Best of 5): 0:1.
KEB Aegeten – 638 Zuschauer – SR: Weiss; Fleischmann, Pieren.
Tore: 1. Egger (Wiederkehr, Stoop) 1:0, 32. Pfranger (Hoffmann, Hohl) 1:1, 34. Pfranger (Frischknecht, Hohl) 1:2, 60. Popp (Stierli, Inauen) 1:3.
Strafen: Rheintal 6 x 2, Herisau 4 x 2 Min.
Rheintal: Sauter (Metzler); Hagen, Binder, Moosmann, Bodemann, Stoop; Wiederkehr, Egger, Stutz, L. Waidacher, M. Waidacher; Pilgram, Berweger, Zerlauth, Barthole, Wiedner; Baur.
Weitere Ergebnisse: Wil – Argovia 10:1 (1:0), Burgdorf – Pikes 4:2 (1:0), Bellinzona – Prättigau-H. 3:4 (0:1).