16.06.2018

Defekte Akkus sind brandgefährlich

Ein Akku oder ein Ladegerät hat kürzlich zum Brand in einem Einfamilienhaus in Montlingen geführt. Das ist nicht der erste Fall im Rheintal. Beim Aufbewahren von Batterien und Akkus sollte man vorsichtig sein.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Auf zirka 140000 Franken hatte die Polizei den Schaden beziffert, den ein explodierter Akku im März 2017 im Lüchinger Wohnquartier Wanne-Locher verursachte. Obwohl der Akku für ein Modellflugzeug nicht an der Steckdose hing, gab es eine Stichflamme und es brach Feuer aus. Der Hausbesitzer konnte sich in Sicherheit bringen. Der Brand im Einfamilienhaus in Montlingen vor etwa zwei Wochen hat eine ähnliche Ursache. «Laut Kompetenzzentrum Forensik ging das Feuer von einem Akku oder dem Ladegerät aus», sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen. Beim Brand entstand ein Schaden von mehreren Hunderttausend Franken. Die Stiftung Sens ist eine unabhängige, neutrale und nicht gewinnorientierte, gemeinnützige Stiftung und tritt gegen aussen mit der Marke Sens eRecycling auf. Die Stiftung hat schweizweit etwa 600 Sammelstellen unter Vertrag, dazu alle Filialen von Migros, Coop und andern Detaillisten. Dort kann man alte Batterien und Akkus abgeben. Lithium- Ionen-Akkus dürfen diese Stellen nicht zusammen mit anderen Batterietypen lagern. Roman Eppenberger, Geschäftsleitungsmitglied bei Sens: «Lithium-Ionen-Akkus werden an den Sammelstellen in speziellen Fässchen aufbewahrt. Dies gilt vor allem für defekte Akkus.» Die Fässchen enthalten ein spezielles Pulver, das bei Hitze schmilzt, den Inhalt verglast und damit dem Feuer die Luft entzieht. Bei grösseren Akkus oder Batterien sind die Angestellten der Sammelstellen gehalten, die Kontakte abzukleben, um einen Kurzschluss zu verhindern. Autobatterien sollte man dem Garagenbetrieb zurück­bringen. «Verbrauchte Batterien sollte man möglichst rasch abgeben. Besonders gefährlich sind Lithium-Ionen-Akkus, wenn sie aufgrund eines technischen Defekts gebläht sind», sagt Roman Eppenberger. Abgesehen von technischen Mängeln oder mechanischer Einwirkung, seien die Akkus unproblematisch. Von den Sammelstellen gelangen die verbrauchten oder kaputten Batterien und Akkus ins bernische Wimmis. Dort hat die Batrec Industrie AG, ein weltweit tätiges Recyclingunternehmen, ihren Sitz. Das Unternehmen hat sich – so ist auf der Firmenhomepage zu lesen – auf die wirtschaftliche, umweltfreundliche und nachhaltige Entsorgung von Sonderabfällen, insbesondere Batterien und Quecksilber, spezialisiert. Im vergangenen Jahr gelangten 2760 Tonnen Altbatterien nach Wimmis und wurden vom Unternehmen recycliert, 2016 waren es 2804 Tonnen verbrauchter Batterien.

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