20.11.2019

Das «Zwei» des SCR überzeugt auch in 3. Liga

Die zweite Mannschaft des SC Rheintal spielt seit dieser Saison in der 3. Liga – und ist in einem Steigerungslauf.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Es ist 22.30 Uhr, aus einer Kabine der Kunsteisbahn Aegeten dringt laute Musik. «So sehn Sieger aus», singen die Eishockey-Spieler, die mit einem Bier auf den Erfolg anstossen. Das feiernde Team ist die zweite Garde des SC Rheintal, die seit dieser Saison in der 3. Liga spielt und soeben seinen vierten Sieg in Folge eingefahren hat. Kein Team in dieser Ligagruppe ist zurzeit besser in Form.Beim Kabineneingang lässt es Trainer Daniel Landolt etwas ruhiger angehen. Er unterhält sich mit Teamkoordinator Diego Hubatka, mit Uzwil-Stürmer Mischa Broder (dem Ex-Rheintaler gelangen drei Tore) und einigen Besuchern. «Wir sind vorne besser als hinten», sagt er, angesprochen auf das spektakuläre Spiel, das der SCR II mit 7:6 für sich entschieden hat. Die Statistik belegt Landolts Aussage, er präzisiert, das ganze Team und nicht nur die Abwehr sei für die Defensive zuständig. Zufrieden ist er dennoch. Zu Recht.Der Trainer kann selber nicht mehr aufs EisLandolt ist 39-jährig, stammt aus Herisau und war schon als Spieler sechs Jahre beim SC Rheintal. Wegen eines Sportunfalls ist er heute handicapiert, er kann nicht mehr aufs Eis. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, sich seiner Leidenschaft Eishockey zu widmen. Seinen Ausführungen ist anzumerken, mit wie viel Herzblut und Engagement er beim «Zwei» dabei ist.Dieses erlebte, wegen des Aufstiegs in die 3. Liga und einigen Rücktritten im Fanionteam, im Sommer einen kleinen Umbruch. Drei Niederlagen zum Saisonauftakt dokumentieren diesen. «Wir mussten uns erst einmal finden. Dann haben wir viel im taktischen Bereich gearbeitet, was jetzt greift», erklärt Landolt. Die Mannschaft mache bei allem sehr gut mit, bleibe immer positiv und habe Selbstvertrauen.Dies ist im Spiel gegen Uzwil zu merken. Uzwil ist kein Unbekannter, waren die Fürstenländer doch in den letzten Jahren oft beim «Eins» zu Gast. Es waren spannende Spiele, weil Uzwil stets in Reichweite war, aber auch bemerkenswerte Spieler hatte. Zum Beispiel Torhüter Valentin Bauer, der dieses Jahr mit der Schweizer Auswahl an der Winteruniversiade im Einsatz stand. Weil Uzwil diesen Sommer seine erste Mannschaft zurückzog, schloss er sich Herisau an. Mit ihm verliessen fast alle anderen Spieler Uzwil – weil dort seit diesem Sommer nur noch 3.-Liga-Eishockey gespielt wird.Mannschaft durfte über den Aufstieg entscheidenSo trifft Uzwil nun halt auf das «Zwei» des SCR. Dieses war letzte Saison in der 4. Liga so erfolgreich, dass es aufsteigen durfte. «Wir haben dem Team freigestellt, ob es aufsteigen will oder nicht. Es wollte», sagt SCR- Sportchef Fabian von Allmen, just während Lucas Kobelt in der 13. Minute das 2:1 für den SCR erzielt.Kobelt ist einer der wenigen «Zwei»-Spieler, die nie in der ersten Mannschaft waren. Wer die Mannschaftsliste liest, stösst auf jede Menge bekannte Namen: Damian Holenstein, Pascal Obrist, Philipp Schlegel, Dario Bärtsch, Sascha Moser, Manuel Liechti und weitere waren jahrelang Leistungsträger des Fanionteams.Damian Holenstein gibt den Takt vorHeute spielen sie in der zweiten Mannschaft – da überrascht es kaum, dass diese auch eine Liga höher sehr gut mithält. Holen-stein sind in sechs Einsätzen sechs Tore und elf Assists gelungen. Ein Spieler seiner Klasse in der Mannschaft zu wissen, tut dem SCR II zweifelsohne gut. Gegen Uzwil tritt er eher diskret auf, steuert «nur» zwei Skorerpunkte zum 7:6 bei. Ein Assist von ihm führt jedoch zum siebten Rheintaler Tor: Dominik Schawalder trifft in der 55. Minute zum entscheidenden 7:5.Es wird nach dem abermaligen Anschlusstor der Gäste zwar nochmals spannend, doch die Rheintaler bringen die drei Punkte nach Hause. Es ist der vierte Sieg in Folge, die Zähler elf bis 13 für das Landolt-Team, das immer besser in Fahrt kommt und das Siegerlied diese Saison wohl noch öfter anstimmen dürfte. 3. Liga, Gruppe 4Rangliste: 1. Flims 9/20, 2. Wilen-Neunforn 7/16, 3. Uzwil 8/15, 4. Crocodile Flyers 8/14, 5. Rheintal II 7/13, 6. Herisau II 8/13, 7. Winterthur II 8/12, 8. St. Gallen 8/8, 9. Glarner EC 9/5, 10. Frauenfeld II 8/4.

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