29.05.2020

Das Universum daheim

Joshua Loher nimmt als einer von 30 Schweizer Fotografen an Photo Corona teil.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Es geht um einen Blick auf die Schweiz in Zeiten der Pandemie, um ein künstlerisches Zeitdokument. Photo Schweiz (die grösste Werkschau für Fotografie in der Schweiz) hat auf ihrer Webseite bereits die Bilder eines Teils der ausgewählten Fotografen aufgeschaltet; die Liste wird fortlaufend ergänzt.Der in Widnau lebende Joshua Loher, Architekt und Architekturfotograf mit einem Atelier in Balgach, hatte fünf Fotos zum Thema eingereicht. Entstanden sind sie in den eigenen vier Wänden, die «plötzlich das Universum geworden» sind. Loher, der in den letzten Wochen die Kamera gar nicht erst weggepackt, sondern stets schussbereit hatte, kommentiert sei-ne Arbeiten so: «Die scheinbar bekannte Wohnung erscheint auf neue Weise. Gefühle wie Angst, Unsicherheit, Melancholie, Freude, Hoffnung – alles sei auf einer kleinen Fläche allein erlebt worden. Mit seiner Arbeit habe er sich «auf eine visuelle Entdeckungsreise auf scheinbar bekanntem Terrain begeben, durch das Haus wie durch die Psyche».Kreis der Auserwählten ist deutlich geschrumpftDass der Rheintaler als einer von 30 Schweizer Fotografen ausgewählt wurde, lässt sich als Auszeichnung werten. Nachdem Joshua Loher wiederholt an der jährlichen Ausstellung mit über 200 Fotografen teilnehmen konnte, ist der Kreis der Auserwählten nun bedeutend kleiner.Das Projekt Photo Corona stellt die «Sonntagszeitung» in ih-rer unmittelbar bevorstehenden Ausgabe gross vor, ab Dienstag sollten dann die Arbeiten aller dreissig Fotografen auf der Webseite zu finden sein. Die Absicht ist es, zu dieser online stattfindenden Ausstellung ein Buch herauszugeben.Fotos von Joshua Loher werden bald auch im Zeughaus in Teufen zu sehen sein, zusammen mit den Bildern von 16 weiteren Teilnehmern, wobei alle namhaften Architekturfotografen der Schweiz vertreten sind. Das Thema der Ausstellung lautet «Apropos: b-side», was sicher jeden sogleich an die B-Seite von Singles denken lässt.Spannende Gegensätze in der «Art dOséra»Die Bilder hängen schon, denn eigentlich hätte die Ausstellung gut zwei Monate dauern und am 31. Mai enden sollen.Wegen Corona ist sie aber noch gar nicht eröffnet. Hinter der Schau steht die IG Architekturfotografie Schweiz, der Loher angehört.Bereits im letzten Jahr war der Widnauer an einer Ausstellung in Teufen beteiligt. Zusammen mit den Bildern eines Kollegen aus Lausanne bildeten Lohers Werke den Kern der Ausstel-lung unter dem Titel «Flüchtige Blicke».Auch in der Nähe seines Wohnorts wird Joshua Loher bald an die Öffentlichkeit treten. Es sind spannende Gegensätze in der Diepoldsauer «Art dOséra» geplant, die Joshua Loher zusammen mit dem Widnauer Paolo Pelusi am Erarbeiten ist. Pelusi ist Schuhmacher und Mitglied des Photoclubs Mittelrheintal.Hinweiswww.photo-schweiz.ch

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