Leider tun sie vorher das, was alle Mücken tun: Sie legen Eier. Und nicht gerade wenige, ein «Fliegli» bringt es locker auf 200 Stück. Die Eier verursachen noch keine Schäden, erst die Larven werden zum Problem. Sie ernähren sich von organischem Material.
Das erklärt, warum Trauermücken in praktisch allen Erden vorkommen, bei denen Torf durch Kompost ersetzt wurde. Dummerweise begnügen sich die Larven nicht mit verrottetem Material, sondern greifen auch die Wurzeln von Keimlingen und Setzlingen an. Geschwächten Pflanzen (z. B. solche, die gerade pikiert wurden) können sie den Garaus machen. Bei stärkeren Pflan- zen verhindern sie das optimale Wachstum und erhöhen die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten. All das ist aus meiner Gärtnerinnensicht unerwünscht.
Dass Trauermücken gerade bei Setzlingen häufig auftreten, hat einen banalen Grund: Sie lieben es feucht und warm. Genau wie die Setzlinge. Die Erde vertrocknen lassen, damit man die Trauermückenlarven los wird, ist also keine gute Idee. Wenn es sich nur um wenige Trauermücken handelt, können sie erfolgreich mit gelben Klebefallen abgefangen werden. Solche sind im Handel verbreitet. Ihr Einsatz lohnt sich, auch wenn nur ab und zu mal ein «Fliegli» auf dem gelben Sticker klebt. Wenn täglich mehr als drei bis vier Fliegen dazukommen, reicht der Kleber nicht mehr aus.
Es gibt wirksame Mittel
Da muss anderes her, zum Beispiel ein Mittel mit Ausscheidungen des Bacillus Thuringiensis Israelensis. Es gibt ihn als «Trauermücken-Stop» oder «Solbac» im Handel. Die Mittel wirken gut und rasch, innerhalb von 24 Stunden sterben die Larven ab. Der Haken daran: Die Larven müssen das Mittel erst einmal fressen. Der Boden sollte folglich damit getränkt sein.
Wer sehr viele Trauermücken hat, ist mit Nematoden vom Typ Steinernema feltiae besser dran, denn die Nematoden gehen aktiv auf die Larven los. Produkte sind «Traunem», «Trauermücken-Conta» oder «Nemaplus». Die Nematoden wirken etwa drei Wochen lang. Danach wird die Anwendung wiederholt, bis die Schwärmerei aufhört.
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Gärtnermärli
In Hobbygärtnerkreisen wird oft empfohlen, Streichhölzer kopfvoran in die Erde zu stecken, damit der Schwefel die Larven umbringt.
Das Vorhaben scheitert jedoch daran, dass Streichhölzer in der Regel keinen wasserlöslichen Schwefel sondern nur wasserunlösliches Antimon(V)-sulfid enthalten. Ein Stoff, der gärtnerisch gesehen nicht ganz unbedenklich ist.
Wer unbedingt mit Schwefel experimentieren will sollte besser auf «Sulphur C30» bis C200 setzen: Das homöopathische Präparat hat im Gegensatz zu den chemischen Streichhölzern garantiert keine Nebenwirkungen und wirkt teilweise verblüffend gut.