09.05.2020

Das Trainerkarussell dreht sich weiter

Roman Hafner wechselt vom FC Widnau zum FC Au-Berneck, wo er Ridvan Yazici ersetzt.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Die Fussballsaison ist zwar erst zur Hälfte gespielt, seit ein paar Tagen aber offiziell beendet. Auf dem Rasen sind die Kicker vom Coronavirus zur Untätigkeit gezwungen worden – umso besser wahrnehmbar sind ihre Vorbereitungen auf die Spielzeit 2020/21: Der FC Au-Berneck ist bereits der vierte Rheintaler Fussballclub, der in der Coronapause den Trainer wechselt. Der 52-jährige Roman Hafner war vor rund zehn Tagen der erste Betroffene, der Platz auf dem Trainerkarussell nahm: Sein Vertrag wurde nach zwei Jahren beim Interregio-Verein FC Widnau nicht verlängert. Widnau hat seinen Nachfolger noch nicht bekannt gegeben, Hafner selbst musste nicht lange Runden drehen: Der Auer Sportplatz Degern liegt nur rund fünf Kilometer von der Widnauer Aegeten entfernt.Hafner in Diepoldsau war die längste Ära seit 2000Mit Roman Hafner verpflichtet der FC Au-Berneck einen Trainer mit einem Palmarès, das seinesgleichen sucht. Vor knapp 20 Jahren war er nach Diepoldsau gekommen. Mit dem Verein von der Rheininsel stieg Hafner in der Folge von der 3. Liga bis in die 2. Liga interregional auf. Acht Jahre war Hafner Trainer in Diepoldsau, es hat in diesem Jahrhundert keine längere Trainer-Amtszeit im Rheintaler Fussball gegeben. Auch danach bei seinem Stammverein Goldach war Hafner während sechs Jahren Trainer. Au-Bernecks Sportchef Guido Böhrer, ebenfalls neu im Amt, verbindet diese langjährigen Stationen von Hafner mit der Hoffnung, dass auf dem Trainerposten in Au Kontinuität einkehrt.Roman Hafners Vorgänger Ridvan Yazici trainierte das Au-Bernecker 2.-Liga-Team seit Sommer 2018. Mit ihm und seinem Co-Trainer Yücel Sali bestritt Au-Berneck eine zufriedenstellende erste Saison, und vor allem wirkte die oft hektische Mannschaft viel ruhiger. Die Vorrunde der Saison 2019/ 20 verlief allerdings schlechter als von vielen erwartet: Wenn die Spielzeit nicht abgebrochen worden wäre, müsste sich Au- Berneck jetzt gegen den Abstieg in die 3. Liga wehren.Guido Böhrer sagt: «Die Trainer haben ihre Sache mit einer schwierigen Mannschaft gut gemacht.» Allerdings sei absehbar, dass sich das Team auf die kommende Saison stark verändere: «Durch die Coronakrise fehlen dem Verein Einnahmen einer Halbsaison, was sich auch aufs Budget der ersten Mannschaft auswirkt.» Die neue Auer Sportkommission, der nebst Böhrer auch Daniel Niederer, Roberto Varano und Lukas Dierauer angehören, führt derzeit Spielergespräche: «Es wird einige Abgänge geben. Passend dazu strebten wir auch eine Änderung auf der Trainerposition an.»In Widnau erfolgreich mit jungen Spielern gearbeitet«Mit seiner Zusage, obschon das Kader für die nächste Saison noch nicht steht, bringt Roman Hafner der sportlichen Leitung des FC Au-Berneck viel Vertrauen entgegen», sagt Guido Böhrer. Der neue Sportchef, der die Nachfolge von Philippe Zoller eigentlich erst auf kommende Saison antritt, möchte die neue Trainer-Personalie auch als Trumpf bei den Spielgesprächen einsetzen: «Vielleicht kann Roman Hafner den einen oder anderen zum Bleiben bewegen.»Auch wenn die Au-Bernecker Mannschaft für 2020/21 noch nicht steht – es ist absehbar, dass Hafner auf der Degern mit vielen jungen Spielern arbeiten wird. «Dass er das kann, hat er in Widnau bewiesen», sagt Böhrer. Dort hat er sich mit dem Aufsteiger als jüngste Mannschaft der Liga im gesicherten Mittelfeld der 2. Liga interregional positioniert.Yves Solenthaler

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