06.11.2019

Das Thaler Präsidium - und Sorgen um die Umwelt

Vier Leserbriefe aus der Mittwoch-Ausgabe von "Rheintaler" und "Rheintalischer Volkszeitung".

Eine faire Geste«Gemeindepräsidium Thal»Bei der Wahl des Gemeindepräsidenten in Thal schickte die CVP mit Felix Bischofberger und Werner Reifler zwei Persönlichkeiten ins Rennen, die ich mir als Gemeindepräsident hätte vorstellen können. Offenbar wollte man dem Volk die Entscheidung zwischen diesen beiden überlassen, was es auch getan hat. Werner Reifler erhielt 24 Stimmen mehr und tritt jetzt als einziger Kandidat der CVP zum nötigen zweiten Wahlgang an. Die Partei hat entschieden und Felix Bischofberger hat dies akzeptiert, indem er sich nicht mehr zur Wahl stellt. Es bleibt zu hoffen, dass sich seine Wähler seiner Entscheidung anschliessen und nun dem noch verbleibenden CVP Kandidaten – Werner Reifler – ihr Vertrauen aussprechen, indem sie ihm ihre Stimme geben.Regula Laux-End, Thal Wissen, wo der Schuh drücktAm 17. November wählen die Thaler Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ihren neuen Gemeindepräsidenten. Ich hoffe sehr, dass Felix Bischofberger dennoch das Rennen machen wird. Das ist doch nicht CVP-like, dass man einfach jemand Fähigen so abserviert. Jemanden, der die Gemeinde bestens kennt, da er seine lebenslange Verwurzelung in der Gemeinde hat. Felix Bischofberger ist einer, der ein ehrliches Interesse an den Meinungen und Anliegen von Vereinen und Verbänden, politischen Parteien, von der Wirtschaft und der Bevölkerung zeigt und in seinem Handeln ein Miteinander statt ein Gegeneinander anstrebt. Für mich ist und bleibt er wählbar, auch ohne CVP. Ich schreibe auf die leere Zeile Felix Bischofberger.Ursula Federer, Staad Ein Vergleich, der hinkt«Preise entwickeln sich unterschiedlich», Ausgabe vom 31. OktoberSehr differenziert zeigt der Autor in diesem Artikel, wie der Strompreis für die Konsumenten entsteht. Und dann vergleicht er bei den Strompreisen in der Region Äpfel mit Birnen. Schade. Dem Strom ist es egal, wie er produziert wird, seine Wirkung im Haus, als Licht, in der Waschmaschine oder anderen Verbrauchern ist immer dieselbe. Uns Menschen kann es jedoch je länger je weniger egal sein, wie dieser Strom produziert wird. Es macht einen Unterschied, ob er aus einem Kohlekraftwerk in Polen oder Deutschland kommt oder mit Solarpanels auf den Dächern oder mit Wasser aus Stauseen hier in der Schweiz generiert wird. Die Belastung der Kohlekraftwerke für die Umwelt ist immens. Für die Umwelt, die keinen Halt an den Dorf- und Landesgrenzen macht. Wir sitzen diesbezüglich alle im selben Boot. Deshalb hat der Gemeinderat Berneck schon in den 2010er-Jahren beschlossen, den Bernecker Haushalten im Grundsatz Strom aus umweltschonender Produktion zu liefern. Wer dies nicht wollte oder will, kann ohne bürokratischen Aufwand den preislich günstigeren Strom, produziert in Kohlekraftwerken oder den ebenso fragwürdigen Atomkraftwerken, beziehen. Der Preisvergleich der Strompreise im erwähnten Artikel trägt diesem Aspekt keine Rechnung und hinkt insofern sehr. Die Fokussierung auf die tatsächlichen Preisunterschiede blendet die Folgekosten für unsere Umwelt und damit besonders für unsere nachkommenden Generationen aus. Insofern hat der Gemeinderat Berneck schon früh einen Entscheid für eine enkeltaugliche Stromproduktion gefällt. Dies lange bevor das Bewusstsein für die Folgen der Klimakrise bei breiten Bevölkerungskreisen angekommen war.Jakob Federer-Aepli, Berneck Globale Betrachtung ist wichtig«Eine Abkürzung für die ganze Welt», Ausgabe vom 2. NovemberEin interessanter Bericht, der besagt, dass 90 Prozent der Waren auf den Meeren transportiert werden und dass man dank des 150 Jahre alten Suezkanals Seemeilen spart. Doch dass die Weltflotte von 90 000 Schiffen rund 370 Millionen Tonnen Treibstoff verbraucht und damit einen jährlichen CO2-Ausstoss von 1120 Millionen Tonnen verursacht, wird nie gross erwähnt. Die innerhalb der Schweiz in die Atmosphäre ausgestossene Menge an Treibhausgasen entspricht 47,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (nicht eingerechnet ist der internationale Flug- und Schiffsverkehr). Dies entspricht rund 4% der jährlich ausgestossenen CO2-Menge vom weltweiten Schiffsverkehr. Im neuen Schweizer- CO2-Gesetz soll nun eine weitere jährliche CO2-Reduktion um 60 Prozent durch Massnahmen im Inland erreicht werden. Die geforderten Massnahmen beim Verkehr und im Bereich der Gebäude betreffen jeden einzelnen von uns. Die Kosten für eine saubere Welt tragen die privaten Haushalte in der Schweiz. Obwohl wir schon jetzt zu den Ländern mit den tiefsten CO2-Emissionen pro Kopf gehören. Zudem wird meist vergessen, dass bei den geforderten Massnahmen Arbeitsplätze verloren gehen. Die Krise in der Automobilindustrie und allen Zulieferern und Dienstleistern zum Beispiel kommt nicht von ungefähr. Sehr wahrscheinlich wissen heutzutage viele noch nicht, dass 90 Prozent aller in der westlichen Welt konsumierten Produkte aus Übersee kommen. Es ist billig, ein paar Tonnen Güter um die halbe Welt zu verschiffen und dabei keinen Gedanken an die Umwelt zu verlieren. Gerade die junge Bewegung mit ihren Klimastreiks, die sich unter anderem stark macht gegen das Fliegen, verursacht mit dem täglichen Online-Konsum sowie der Handy-Nutzung einen rechten Beitrag zur Erhöhung des CO2-Austosses. Deswegen ist eine globale Betrachtung der Massnahmen zur CO2-Reduktion wichtig. Daniel Schmid, Widnau

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