26.04.2019

Das subventionierte Bächlein

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Statt des ursprünglich geplanten Abflussrohrs beim Kiessammler am Widenbach ist ein neues Biotop mit einem kleinen Fliessgewässer entstanden.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Während an der alten Mauer des Kiessammlers Höhli ein schmaler Wasserfall rauscht, ist wenige Meter daneben das leise Plätschern des neuen Bächleins zu hören. Im Blaugrün des neu gestalteten «Weihers» spiegeln sich Wolken und Landschaft, Steinblöcke laden zur Rast. Ein Blickfang und Lebensraum für Tiere sind die unterschiedlichen, neu eingebauten Strukturen, wie Steinhaufen und aufgeschichtetes Geäst. Ein neuer Platz für Flora und Fauna Noch sieht man, das Biotop ist frisch angelegt. In ein paar Monaten wir dort die Natur mit unterschiedlichsten Pflanzen und Tieren Einzug halten. Fazit: Im Gegensatz zu früher lädt der Kiessammler am Widenbach heute zum Verweilen ein. Das Ausbaggern und der Umbau haben sich gelohnt, obschon das mit dem Bächlein nicht ganz freiwillig geschehen ist. Angefangen hat alles, weil der Kiessammler ausgebaggert werden musste. Wie einige andere Bäche in der Region hat auch der Widenbach, der in die Rietach mündet, viel Geschiebe im sogenannten Sammler Höhli abgelagert. Im vergangenen Oktober wurden etwa 3000 Kubikmeter Material ausgebaggert. Um in Zukunft beim Leeren des Beckens mit dem schweren Gerät besser arbeiten zu können, hat man dem Kiessammler einen Seitenabfluss verpasst. Ursprünglich aber war eine Umgehungsleitung geplant, ähnlich dem Sammler des Stadtbachs in der Nähe der Altstätter ARA. Kein Bach, kein Geld vom Kanton Weil aber der Kanton angekündigt hatte, an den Bau einer Leitung keine Beiträge zu entrichten, hat sich der Stadtrat für den Bau eines offenen Gewässers entschieden.  «Damit wollte der Kanton die Fischgängigkeit des Gewässers sicherstellen», sagte Guido Niedermann, Leiter Tiefbau der Stadt Altstätten, vergangenen Herbst. Insgesamt musste man für den Widenbach-Bypass zwar mehr Geld in die Hand nehmen, unter dem Strich aber hat die Stadt wegen der Kantonsbeiträge Geld gespart.

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