Das Städtli wird grün und blüht auf

Im Städtli gibt es wieder eine Gartenausstellung. Früher hiess sie Art-Garden, danach Stadtgarten. Neu wird sie als Naturstadt beworben. «Mit der Gartenschau kommt die Natur in die Stadt», meinte Stadtpräsident Ruedi Mattle anlässlich der Eröffnung am Samstagnachmittag, «sie bringt uns Farben, den Frühling und hoffentlich bald auch ein bisschen Normalität zurück.»Dieser Garten ist auf Genuss ausgerichtet: Bepflanzt ist er mit vielen Kräutern. Darüber steht eine Freiluftküche für lange Grillierabende mit guten Freunden.So feierlich und unbeschwert wie die früheren Male wurde die diesjährige Gartenausstellung wegen der Coro­na-Schutzmassnahmen freilich nicht eröffnet. Auf einen Apéro mit allen Gartenbauern und Gästen wurde verzichtet, obwohl doch eine solche Ausstellung nicht zuletzt die Leute ins Städtli holen und sie hier zusammenbringen will. Einen Rundgang mit Abstand zueinander wollten sich die für die Gartenschau Verantwortlichen aus der Interessengemeinschaft «Einkaufen in Altstätten» dann aber doch nicht nehmen lassen.Die Gartenanlage zwischen Rathaus und Freihofpassage ist ein Spielparadies für Kinder – ein Kindergarten im wahrsten Sinn des Wortes.Die Naturstadt wird das Städtli denn auch trotz Corona beleben. Schon am Eröffnungssamstag kamen ein paar Hundert Schaulustige ins Städtli, um sich die Gärten anzusehen. Eine Mitarbeiterin eines Sicherheitsdienstes achtete darauf, dass sich keine Menschentrauben bildeten.Genuss auf dem Kirchplatz, Bergfreude beim FrauenhofDie Schaugärten werden dieses Jahr als Naturoasen bezeichnet. Zwölf davon gibt es zwischen Rathausplatz und Gerbergasse, zwischen Obergasse und Kirchplatz. Gartenbauer und Floristen haben sich bei deren Gestaltung mit Holzbauern, Metall­bearbeitern, Steinhauern und sogar Rebbauern zusammengetan. Sie haben dabei einen enormen Aufwand betrieben. So wurde auf dem Frauenhofplatz eine ganze Berglandschaft aufgebaut, samt Alphüttli, Ziehbrunnen und Wanderweg zum Gipfelkreuz. Auf dem Kirchplatz wurde ein Genussgarten mit vielen Kräutern über die Treppe hinaus gebaut, und über dem Ganzen thronen ein Brunnen und eine Freiluftküche.Der Gartensommer kann kommen: Judith Schmidheiny (links) und Monja Hofstetter stossen schon mal mit einem Glas Altstätter Wein auf ihn an.Andere Gärten bilden Erholungsoasen, in denen man sich in einem Zitrushain, in einer versteckten grünen Laube oder in einem romantische Rosengarten wähnt. Die Oase zwischen Rathaus und Freihofpassage wiederum ist ein Gartenparadies für Kinder – ein Kindergarten im wahrsten Sinn des Wortes.Gartenfreude auch im KleinformatNebst den grossen Naturoasen bringen auch über zwei Dutzend Palettengärten blühendes Leben ins Städtli. Einzelne davon findet man auch etwas ausserhalb der Altstadt, auf der Breite etwa oder eingangs der Heidenerstrasse. Gestaltet wurden sie von Geschäften und Institutionen. Auch diese Kleinstgärten wurden mit viel Liebe angelegt.Auch die vielen kleinen Palettengärten bieten Überraschendes. Maria Lütolf (hinten links), Mirjam Seitz, Ruedi Mattle und Toni Loher entdecken versteckte Details.Die diesjährige Gartenschau dauert länger als die bisheri­-gen, nämlich bis Pfingstmontag, 24. Mai. Es sind auch verschiedene Anlässe geplant wie gestern ein verkaufsoffener Tag der offenen Tür. Welche davon stattfinden können, hängt davon ab, wie bald es zu weiteren Lockerungen der Corona-Schutzmassnahmen kommt.Wiederholte Spaziergänge durchs Städtli lohnen sich aber ohnehin. So lässt sich nämlich mitverfolgen, wie sich die Gärten entwickeln – zurzeit befinden sich viele Pflanzen noch im Winterstadium, beginnen erst auszutreiben. Bald schon werden sie in voller Blüte stehen. Schon am Eröffnungssamstag kamen mehrere Hundert Besucherinnen und Besucher ins Städtli, um zu schauen, was die Gartenbauer dieses Mal bieten.Man sollte sich viel Zeit nehmen für den Rundgang und den Blick auch mal gedankenverloren über die Naturoasen und Palettengärten schweifen lassen. Man wird dabei unzählige verliebte Details entdecken. Hinweis: Weitere Bilder vom Eröffnungsrundgang auf rheintaler.ch und Details zur Schau auf einkaufen-in-altstaetten.ch/naturstadt. Dort gibt s auch einen virtuellen Stadtrundgang zu sehen, auf dem sich die Gartengestalter in kurzen Videos vorstellen.