22.03.2018

Das Städtli in Erinnerung behalten

Stadtführerin Gerda Huber wird nach 15 Jahren aus dem Vorstand des Verkehrsvereins verabschiedet. Für den Verein und die Stadt leistete sie viel Arbeit. Von ihrem Mitwirken erzählt sie sehr bescheiden.

Von Carmen Kaufmann
aktualisiert am 03.11.2022
Carmen KaufmannVor 38 Jahren zog Gerda Huber nach Rheineck und liess sich vom Städtchen und ihrer Wohngasse verzaubern, die an Ferien in Italien erinnert. In ihrem Haus widerspiegelt sich die Liebe zu Rheineck. Bilder von der Altstadt aus vergangenen Zeiten sind im Eingangsbereich aufgehängt.In einem dicken Ordner sammelt Gerda Huber Zeitungsberichte und Fotos, die vom Verkehrsverein oder der Stadt Rheineck handeln. «Man setzt sich ein»Sie legt grossen Wert darauf, dass man sich am eigenen Wohnort für das allgemeine Wohl einsetzt. Schon vor der Zeit im Verkehrsverein erledigte sie Arbeiten für die Gemeinde. Ursprünglich trat sie dem Verein bei, um die Städtliführung zu leiten. Die Aktivitäten des Vereins schätzte und unterstützte sie immer gern. Es begeisterte sie, dass die Mitglieder sich in vielseitigen Gebieten in der Gesellschaft betätigten.Sie könne sich gar nicht mehr an alles erinnern, was sie geleistet hat, meint sie schmunzelnd. Mitzuarbeiten ist für sie selbstverständlich. Von ihr stammt die Idee, einen Mittelaltermarkt zu organisieren. Rheineck ist ursprünglich ein Handelsstädtchen, das 1340 das Marktrecht erhalten hatte. Die Altstadt würde sich geradezu anbieten, überlegte sich Gerda Huber damals. Sie hätte nicht gedacht, dass sich im Vorstand eine derartige Eigendynamik entwickeln würde, als sie den Vorschlag machte. Von der Stadt erfuhr der Verein grosse Unterstützung. Die Idee konnte 2009 zum ersten Mal umgesetzt werden, nächstes Jahr findet der vierte Mittelaltermarkt statt.Aus dem Vorstand trat sie aus, aber die Städtliführung übernimmt sie weiterhin. Diese gestaltet sie auch nach Wünschen der Gäste. Frauen seien besonders interessiert, schöne Gärten in Rheineck zu besuchen. Gerne trägt sie passende Gedichte von einheimischen Dichtern vor, während die Besucher die Sehenswürdigkeiten bewundern.Die Stadt liegt ihr am Herzen. Ihr ist es immer ein Anliegen, dass die Besucher einiges in Erinnerung behalten können, dass sie Staunen in deren Augen sehen kann. «Was, das gibt es in Rhein-eck?», hört sie immer gerne. Am meisten seien die Besucher vom Löwenhof begeistert. Gerda Huber beschreibt die Reaktionen der Gäste: Beim Eintreten in das majestätische Gebäude herrschten erst einmal Ruhe und Erschlagenheit. Es sei ein wunderbares Gefühl, diesen Effekt zu erleben. Sie wirkt stolz, wenn sie davon erzählt. Die Stadt im MittelpunktDie Stadt stellt sie in den Vordergrund, als nach dem persönlichen Höhepunkt im Vereinsleben gefragt wird. Der Mittelaltermarkt habe sicher Touristen angezogen und dem Verein Aufmerksamkeit beschert. Ein weiteres Highlight für die Stadt sei 2003 «Bsuech in» von SRF gewesen. Ihre Kollegin präsentierte Rheineck in einer Führung durch das Städtchen, wobei Gerda Huber für die Hintergrundarbeit zuständig war.

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