Sie fasziniert, die Zeit zwischen 500 und 1500 nach Christus. Bis heute, bis ins 21. Jahrhundert. Gerade in Deutschland schiessen mittelalterliche Anlässe seit einigen Jahren aus dem Boden und ziehen Fangemeinschaften von Frühling bis Herbst in ihren Bann. Ein regelrechter Historien-Hype ist entbrannt.
Auch in unserer Region hat sich ein Event etabliert, der an längst vergangene Zeiten angelehnt ist. Seit seiner ersten Austragung im Jahr 2009 gehört er zum festen Bestandteil des Rheinecker Veranstaltungskalenders und wird für gewöhnlich – sofern keine Pandemie dazwischenkommt – alle drei Jahre vom gleichnamigen Verein organisiert.
Am Wochenende vom 6. und 7. Mai kehrt der Anlass, der über die Region hinaus und sogar in die Nachbarländer strahlt, zurück. Eröffnet wird er am Samstag, 6. Mai, um 10 Uhr mit einer Rede vor dem Rathaus, um 11 Uhr dann mit einem grossen, mittelalterlich anmutenden Einzug. Das ganze Wochenende über wird auf und neben der Hauptstrasse im Herzen Rheinecks ein Erlebnis nach dem anderen geboten, die nicht nur Mittelalter-Aficionados gefallen dürften.
Magier, Märchenerzähler und Riesenrad
So ist auf der grossen Bühne vor dem Rathaus Musik und Tanz von Kel Amrun und Taurus Ferus zu hören und zu sehen, während Märlin, der Geschichtenerzähler, oberhalb der reformierten Kirche in seinem Zelt Kindern und Erwachsenen Märchen und Sagen erzählt. Zauberer Mika zeigt seine Kunststücke auf der Bühne und in den Gassen, während Ruven Nagel den Zuschauerinnen und Zuschauern die Kristallmagie näherbringt und am Abend mit seiner Feuershow begeistert. Auftritte hat auch die Musikschule Am Alten Rhein in Aussicht gestellt. Sogar die Kirche engagiert sich thematisch und veranstaltet am Sonntagmorgen um 10 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst mit Unterstützung der Musikschule. Zum Kinderprogramm gehören weiter die Larp-Kinderarena mit Spiel und Spass, ein Kletterspiel und ein Riesenrad.
Vom Hufschmied bis zum Bogen-Spezialisten
Doch unabhängig vom zweitägigen Programm dürfte sich ein Spaziergang auf und abseits der Hauptstrasse lohnen, denn ein Wanderbader, Landsknechte, Waschweiber, Wegelagerer, ein Folterer, Kräuterfrauen, ein Hofmaler sowie verschiedene Gastschenken für Durstige und Hungrige tragen zum perfekten Mittelalter-Ambiente bei. Wer einen kurzen Aufstieg zur Burg wagt, trifft dort auf ein Heerlager und kann sich im Bogenschiessen versuchen. Die Oberstufe Rheineck wiederum bietet Musik, Spiele und mittelalterliches Essen an.
Ein Besuch am Mittelaltermarkt vom 6. und 7. Mai dürfte sich für alle lohnen – ganz gleich ob für eingefleischte Mittelalterfans oder für Interessierte, die das gewohnte Terrain des 21. Jahrhunderts zum ersten Mal verlassen.