26.09.2018

«Das Spital Altstätten leistet eine qualitativ hervorragende Arbeit»

Von Für die RhyMed-Ärzteschaft:
aktualisiert am 03.11.2022
Es ist nicht nachvollziehbar, warum das Spital Altstätten in der Diskussion um Spitalschliessungen immer wieder genannt wird, wobei vorwiegend ökonomische Gründe angeführt werden. Die RhyMed-Ärzteschaft ist klar der Ansicht, dass für eine umfassende Entscheidungsgrundlage auch andere, wichtige Faktoren und Werte in die Überlegungen einzubeziehen sind. Das Spital Altstätten ist für uns die erste Anlaufstelle in der Akutversorgung von Patienten, die einer stationären Behandlung bedürfen, und stellt einen zentralen Pfeiler der Akutversorgung von Patienten in unserer Versorgungsregion dar. Wir wollen auf folgende Fakten hinweisen:1. Das Spital Altstätten leistet eine qualitativ hervorragende Arbeit und geniesst unser vollstes Vertrauen.2. Die Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung ist medizinisch sehr gut organisiert und entspricht den Bedürfnissen von uns Ärzten und der Patienten. Wir möchten die bestehende gut funktionierende kollegiale Zusammenarbeit zwischen Spital und niedergelassenen Ärzten im Interesse der Patientenversorgung unbedingt erhalten.3. Gemäss der uns zugekommenen Informationen der Spitalleitung arbeitet das Spital wirtschaftlich und produziert keine Verluste.4. Das Spital ist für die Patienten und Ärzte an 365 Tagen 24 Stunden erreichbar und somit eine zuverlässige Anlaufstelle für eine hochwertige und zugleich wirtschaftliche Versorgung der Patienten. Jenseits aller wirtschaftlichen Erwägungen ist dies ein Wert, der nicht unterschätzt werden darf.5. Das Spital Altstätten ist eng verzahnt mit den Spitälern der Region. Bei Bedarf werden die Patienten sehr zeitnah und zuverlässig an den Ort gebracht, an dem sie optimal versorgt werden, sofern eine weitere spezialisierte Versorgung erforderlich ist.6. Andererseits werden Patienten dank der am kleinen Spital kurzen und schlanken Prozessabläufe nicht mit Überversorgung belastet. Chronisch Kranke und geriatrische Patienten erhalten eine qualitativ hochstehende, aber auch angepasste und kostenbewusste Behandlung.7. Die stationären Liegezeiten der Patienten sind so kurz wie möglich, aber gleichzeitig so lange wie nötig gehalten. Den Drehtüreffekt, den man anderenorts bei zu frühen Entlassungen sieht, kennen wir beim Spital Altstätten praktisch nicht.8. Die Wohnortnähe ist für Patienten wie auch für Angehörige von hoher Attraktivität und seitens der Bevölkerung ausdrücklich erwünscht. Der Stimmbürgerentscheid vom November 2014, der mit 72,9% für eine Erneuerung des Spitals Altstätten ausgefallen ist, lässt kaum eine andere Interpretation zu.9. Durch die Bereitschaft des Spitals, sich am Notfalldienst auch für ambulante Patienten in der Nacht zu beteiligen, können wir tagsüber besser der ambulanten Betreuung der Patienten nachkommen.10. Die Ärzteschaft des Spitals organisiert regelmässige, qualitativ sehr gute Fortbildungsveranstaltungen für die niedergelassenen Hausärzte. Nebst der fachlichen Weiterbildung werden die persönlichen Kontakte gepflegt, was sich beides sehr positiv auf die Behandlungspfade der gemeinsam behandelten Patienten auswirkt.Es lässt sich der Eindruck gewinnen, dass Altstätten für den Sparzwang, der durch defizitäre Spitäler andernorts entsteht, büssen soll. Ergibt der Versuch Sinn, defizitäre Spitäler zu sanieren, indem man ein gut funktionierendes Spital schliesst und die Patienten an das defizitäre Spital umleitet? Wäre es nicht sinnvoller, die defizitären Spitäler primär unter die Lupe zu nehmen? Wir plädieren für Letzteres.Für die RhyMed-Ärzteschaft:Marcel Sella, Urs Eggmann,Ärzte für Allgemeine Innere Medizin

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