01.07.2018

Das Spielzimmer wird nicht aufgeräumt

Im Ortsmuseum ist am Samstag die Ausstellung«Spielsachen und Spielen ohne Grenzen» eröffnet worden. Mit dieser Vernissage nahm das Museum auch erstmals an der grenzüberschreitenden Aktion «Reiseziel Museum» teil.

«Spielen ohne Grenzen, das macht ihr; aber auch schon eure Eltern, Tanten, Gotte und Götti haben gespielt, nur nicht mit dem gleichen Spielzeug», so begrüsst Hansjakob Tobler, Präsident der Museumskommission der Ortsgemeinde Thal, die Gäste zur Eröffnung der aktuellen Ausstellung. Jung und Alt versammelten sich vor dem Ortsmuseum, genossen einen Apéro und liessen sich von der Clownfrau mit ihren Clownhelfern unterhalten.Das besondere an der Ausstellung: In einem Raum dürfen die Kinder ihrem Spieltrieb freien Lauf lassen. Sie können zum Lokomotivführer werden oder sich liebevoll um Puppen kümmern. «Das Spielzimmer bleibt unaufgeräumt, denn was gab es früher nervigeres, als wenn die Eltern das Spielzimmer wieder ordentlich haben wollten?», sagt Tobler. Alte Spielsachen spiegeln Geschlechterrollen widerWeiter gibt es ein Bubenzimmer und ein Mädchenzimmer zu entdecken. Besonders in Letzterem ist zu sehen, wie stark Mädchen schon früh auf ihre Rolle als Mutter und Hausfrau vorbereitet wurden. Ein Waschbrett, eine Nähmaschine und Bügeleisen – alles im Kleinformat – gehörten zum Spielinventar.Auch eine alte Dampfmaschine ist ausgestellt, die «wir früher mit hochgiftigen Meta-Tabletten betrieben haben», erinnert sich Tobler an seine eigene Kindheit. Diese aktuelle Ausstellung sei erstmals eine, die nicht explizit ein Thaler Thema aufarbeite. Sie sei speziell an Kinder gerichtet und umfasse deswegen wenig erklärenden Text, dafür umso mehr Ausstellungsstücke.Über die Spielsachen der Eltern und Grosseltern reden«Die Ausstellung soll Diskussionen anregen. Die Kinder können die Eltern nach ihren Spielsachen fragen; die Eltern und Grosseltern wiederum können sich an alte Zeiten erinnern», sagt Tob­ler. Das Museum wurde mit vielen Leihgaben unterstützt – es seien schliesslich fast zu viele Ausstellungstücke zusammenge­- kommen. Im Gang sind alte Fotos ausgestellt, zum Beispiel Klassenfotos einstiger Schultage oder Bilder vom Rheinecker Spielwarenhaus Wacker.Mit der aktuellen Ausstellung beteiligt sich das Ortsmuseum auch am grenzübergreifenden Projekt «Reiseziel Museum», bei dem Kinder zu Reiseleitern werden: Sie können ihre Familien durch Museen in Vorarlberg, in Liechtenstein und im Kanton St. Gallen führen, wo jeweils spezielle Programme und Aktionen auf sie warten.Franca HessHinweisDie Ausstellung ist am Sonntag, 5. August, und Sonntag, 2. September, von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Daten im Oktober, November und Dezember.

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