Das Spiel – Schlüssel zur Sprachentwicklung

Rheintal Das Spiel ist für die Sprachentwicklung eines Kindes von zentraler Bedeutung. Am Europäischen Tag der Logopädie nutzte der Logopädische Dienst Mittelrheintal (LDM) die Gelegenheit, um auf die Wichtigkeit des Spiels aufmerksam zu machen.Der diesjährige Europäische Tag der Logopädie vom 6. März war dem Thema «Spiel» gewidmet. Aus gegebenem Anlass überreichten die Logopädinnen des LDM jedem Kindergarten des Einzugsgebietes Fingerpüppchen, die die Kinder zum Spiel motivieren sollen. Um die Kreativität der Kinder zu wecken, wurden zudem Bastelanleitungen zum Herstellen eigener Fingerpüppchen verteilt. Kinder und Eltern sollen dadurch angeregt werden, sich auf einfache Weise gemeinsam kreativ und spielerisch zu betätigen. Mit der Fingerpüppchen-Aktion wollen die Logopädinnen auf den Wert des Spiels hinweisen und die enge Verbindung zwischen Sprache und Spiel aufzeigen. Das Spiel gilt seit Jahrzehnten als Königsweg für das frühe Lernen. Im Spiel kann das Kind die Welt mit all seinen Sinnen entdecken. Die Wirkung des Symbolspiels (So-tun-als-ob-Spiel) auf die Entwicklung von Sprache und Erzählfähigkeit wird durch die Sprachforschung bestätigt. Erfahrungen zeigen, dass Kinder mit Spracherwerbsstörungen oft ein auffälliges Spielverhalten haben und in der Symbolspielentwicklung verzögert sind. Das Spiel kann daher auch in der spezifischen Sprachtherapie gut als therapeutisches Mittel verwendet werden. Im Logopädie-Zimmer steht vielfältiges Spielmaterial aus dem Erfahrungsbereich des Kindes zur Verfügung (Puppen, Spielgeschirr, Fahrzeuge, Knete, Plastiktiere usw.). Die Logopädin unterstützt das Kind in seinem Erkundungsverhalten, gibt seinen Spielhandlungen Bedeutung und verbindet sie mit Sprache. Durch ihr gezieltes Sprachverhalten kann sie das Sprachverstehen, aber auch den Wortschatz, den Satzbau und die Aussprache spezifisch fördern. So wird in der Logopädie viel gespielt – dadurch aber vor allem auch viel gelernt und die Sprachentwicklung gezielt unterstützt. (pd)