Es hiess darauf: «Wenn du uns besuchen kommst, dann ist ein Platz frei für dich, bei uns, da kannst du absitzen, nach allem Stress und aller Hitze, und kannst dich an all den schönen Blumen freuen rundherum um unsere Bank.»
Es ist eine einfache Bank. Hauptsache sie ist stabil, und das Kissen ist bequem. Wenn ich auf dieser Bank sitzen werde, dann werde ich sicherlich gut bewirtet.
Kürzlich abends durfte ich mir sogar aussuchen, auf welcher Bank beziehungsweise auf welchem Stuhl ich sitzen wollte. Schön, an der frischen Luft waren die Plätze alle. Vorher durfte ich den wunderschönen Alpengarten bewundern. Dann haben wir fröhlich erzählt. Das Schöne an jeder Sitzbank und an jedem Stuhl ist, wenn ich spüre:
Hier bin ich willkommen. Hier darf ich sein.
Bestimmt liegt es auch mit daran, dass für mich die Sitzbank eine besondere Bedeutung hat: Zu den schönsten Erinnerungen an meinen Vater von damals gehört es, wenn wir zusammengesessen haben, im Winter auf dem Stubensofa oder beim letzten gemeinsamen Ausflug auf einem Schiffsdeck.
Und die Botschaft, die gar nicht ausgesprochen werden musste, die war ganz klar: «Hier darf ich sein.» Es heisst, unsere Gottesbilder sind alle biografisch geprägt. Ob das nun Herbert Vorgrimler oder Leonardo Boff erklärte, die Rede von der biografischen Theologie ist ja fast ein unbestrittener Gemeinplatz geworden.
So wundert es mich nicht, dass dieses Jesuswort (Mt 11, 28) eines der wichtigsten für mich geworden ist:
Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.
Man kann sich das bildlich vorstellen, wie Jesus damals die Leute eingeladen hat, damit sie bei ihm absitzen, auch wenn es keine Bank und kein Stuhl gewesen ist damals, so wie heute bei uns. Und wie Jesus ein offenes Ohr für sie gehabt hat, ihnen zugewandt gewesen ist mit ganz viel Wohlwollen. Genau so wie Jesus es heute für uns hat.
Auch dann, wenn wir jetzt in den Ferien mehr als sonst einen Moment oder zwei Zeit haben für Jesus – zurückgezogen in einer vertrauten Stille. Manche Geschichten lassen uns manchmal niemals los.
Vielleicht ergibt es für alle Sinn, wenn wir diejenigen Geschichten und Worte von Jesus und aus der Bibel festhalten, die wirklich die eigene Geschichte geworden ist. Die Geschichte, die einen nicht loslässt und keine Ruhe lässt.
Es kann guttun. Eine Bank ist eine Bank.