Achill, Odysseus, Hektor. Jeder kennt die Namen der grossen Krieger, die in Troja gekämpft haben. Doch wer weiss, was nach dem Fall der Stadt mit den trojanischen Frauen passiert ist?Nachdem die Theatergruppe letztes Jahr die Schweizer Erstaufführung von Rebekka Kricheldorfs Homo Empathicus zeigte, wird dieses Jahr nun eine fast 2500 Jahre alte Tragödie des griechischen Dramatikers Euripides gespielt. An Aktualität hat das Stück jedoch nichts verloren. Damit hält der Trend, der an den deutschsprachigen Theatern seit einiger Zeit herrscht und sich in einer Vielzahl antiker Stücke oder Bearbeitungen antiker Themen ausdrückt, nun auch an der Kantonsschule Einzug.Immer neue SchicksalschlägeIn den Troerinnen steht die ehemalige Königin Hekabe (Rahel Egger/Vanessa Ferraro) im Fokus. Immer neue Schicksalsschläge treffen sie und die anderen Frauen. Wohin werden sie verschleppt? Was erwartet sie in der Sklaverei? Auch Hekabes Tochter, die hellseherische Kassandra (Lena Supe/Marlen Weder), und die Schwiegertochter, die tugendhafte Andromache (Ronya Büchel/Ronja Zellweger), erwartet eine düstere Zukunft: Die eine sinnt auf Rache an Agamemnon, dem Oberbefehlshaber der Griechen, die andere muss den Sohn des Mörders ihres Gatten heiraten. Und die schöne Helena (Naomi Gertsch/Luzia Lulendo) muss ihren Ex-Mann wieder für sich gewinnen, um nicht als Sündenbock herhalten zu müssen. Das Stück zeigt nicht das Geschick der glorreichen griechischen Helden, sondern das Elend der Frauen. Das Ende des Krieges ist damit noch nicht das Ende des Leides und die Katastrophe folgt erst noch.Das Publikum erfährt sowohl das individuelle Schicksal der Hauptfiguren als auch das kollektive des Chors der Troerinnen. Die Inszenierung der Kanti-Theatergruppe verwendet eine gekürzte Fassung des übersetzten Textes von Euripides. Mehrmals wird das Stück durch Tanzszenen unterbrochen. Die Theatergruppe freut sich, das Stück einem möglichst grossen Publikum präsentieren zu dürfen. (pd)HinweisDie Aufführungen finden jeweils am Freitag und Samstag am 27. und 28. April sowie 4. und 5. Mai je um 19.30 Uhr in der Aula der Kantonsschule Heerbrugg statt. Eintritt frei, Kollekte.