Seitens des Vereins Rhyboot hatten Geschäftsführer Patrick Benz und Baukommissionspräsident Meinrad Gschwend gestern zu einer Medienorientierung an den Standort Wyden eingeladen, um über den Stand des geplanten Neubaus für das betreute Wohnen zu informieren. Dabei präsentierten die Wettbewerbsgewinner Andreas Fankhauser und Bernhard Flühler vom St. Galler Architekturbüro Gähler Flühler Architekten ihr Siegerprojekt «Heimat».
Das Projekt hat die Jury überzeugt
Das Projekt habe die Jury in höchstem Masse überzeugt, bekräftigte der St.Galler Architekt Martin Engeler, der den Projektwettbewerb begleitet hat. Die Wahl sei einstimmig erfolgt.
Das Projekt sieht einen Neubau in Hybridbauweise vor – konstruiert aus Holzelementwänden, Holz-Betonverbunddecken und Recyclingbeton –, der mit dem bestehenden Gebäude zu einem homogenen Gesamtensemble verschmilzt. Die Fassade aus sägeroher Fichte werde dem Baukörper eine ländliche Prägung geben. Die Architekten Fankhauser und Flühler gingen alsdann auf die Details der Einteilung des Baukörpers mit Erdgeschoss und zwei Obergeschossen ein.
Standort Wyden braucht den Neubau dringend
Die «Wyden» in Balgach ist der Ursprung des Vereins Rhyboot, entstanden 1989 aus dem damaligen gleichnamigen Werkheim. Seither sei das Unternehmen Rhyboot an verschiedenen Standorten, so auch in Altstätten in der Bleichi und im Jung Rhy, ansässig, erklärte Meinrad Gschwend. Im Balgacher «Wyden» an der Bodenstrasse 52 sei – nach einer Erweiterung im Jahr 1991 – im Jahr 2000 der Speisesaal angebaut worden.
Umbauten gab es auch 1978/79. Nach 40 Jahren seien die Gebäude in die Jahre gekommen und entsprächen heutigen Erfordernissen nicht mehr. Auch die Haustechnik sei am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Zudem hätten sich die Altersstruktur der Pensionäre und deren Betreuungsvorschriften stark verändert. Eine Erneuerung des Wohnteils sei deswegen zwingend geworden.
Der Kanton gibt die Rahmenbedingungen vor
Der finanzielle Rahmen dafür sei seitens der Kantonsbehörden eng gespannt. Alle Investitionen seien mit den verantwortlichen Stellen des Kantons abzusprechen. Grosse Teile der bestehenden Bauten seien zudem zur Erhaltung wieder fit zu machen.
Der Verein Rhyboot habe während sieben Jahren umfangreiche Abklärungen getroffen, erklärte Patrick Benz. Danach sei eine offene Wettbewerbsausschreibung erfolgt. Das Ergebnis werde nun vertieft, sodass Ende 2024 mit dem Bau begonnen werden könne. Bezugsbereit müsse der Neubau in der ersten Hälfte 2026 sein.
20 Menschen mit unterschiedlicher körperlicher und geistiger Behinderung sollen im Projekt «Heimat» beheimatet werden.
Für Patrick Benz stellt das jüngste Bauvorhaben im «Wyden» eine bedeutende Weichenstellung für die Zukunft dar. Eine Herausforderung sei die Ausgliederung der heutigen Heimbewohner während der Bauzeit. Man sei aber zuversichtlich, dass sie trotzdem an einem Ort zusammenbleiben können.
Gemäss einer groben Kostenschätzung rechnen Meinrad Gschwend und Patrick Benz mit Baukosten in Höhe von neun Millionen Franken. Zu deren Deckung sei auch eine Spendensammlung vorgesehen.
Hinweis: Am 17. November wird im «Wyden» das ebenfalls im Rahmen des Gesamtprojektes neu erstellte Ökonomiegebäude eingeweiht. Das Projekt «Heimat» kann vom 15. bis 24. November im «Rhyboot» am Standort Bleiche in Altstätten täglich von 13.30 bis 15.30 Uhr in der Lounge besichtigt werden.