Wie können die grenzüberschreitenden Verkehrssysteme effizient und nachhaltig gestaltet werden, während gleichzeitig die besonderen Anforderungen einer Zusammenarbeit über Staatsgrenzen gemeistert werden müssen? Diese Frage prägt die zukünftige Entwicklung der beiden Agglomerationsregionen, die nicht nur geographisch, sondern auch funktional, etwa durch Pendlerströme, eng miteinander verbunden sind.
Gesamte Region als Grossraum betrachten
Die Grenzregion zwischen Vorarlberg, Liechtenstein und der Schweiz ist gekennzeichnet durch eine einzigartige Kombination aus raumplanerischen, wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Fragen und Herausforderungen. Der regionale Verkehr sowie die Siedlungsentwicklung sind Themen, die nur gemeinsam in enger Zusammenarbeit nachhaltig gelöst werden können. Bisher existieren bereits zahlreiche Planungen und Programme auf unterschiedlichen Ebenen der regionalen Entwicklung, doch eine umfassende, koordinierte Betrachtung über den Grossraum des Vorarlberger und St.Galler Rheintals sowie der Region Werdenberg und dem Land Liechtenstein fehlt bisher, so der Verein Agglomeration Rheintal in seinem Communiqué von Dienstag.
Langfristige Zusammenarbeit angestrebt
Vertretende der beiden Agglomerationen Rheintal und Werdenberg-Liechtenstein haben sich in den letzten Monaten intensiv mit der Frage beschäftigt, wie eine verstärkte Zusammenarbeit aussehen kann. Dazu hat eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Trägerschaften (Gemeinden, Kanton St.Gallen, Land Liechtenstein, Land Vorarlberg) verschiedene Szenarien für eine mögliche, zukünftige Zusammenarbeit entwickelt.
Erarbeitet wurden vier Szenarien, die unterschiedliche Modelle der Kooperation aufzeigen. Die Szenarien verdeutlichten, dass eine vertiefte Zusammenarbeit grundsätzlich mehr Vorteile als Nachteile bietet und weiterverfolgt werden soll. Die Arbeitsgruppe empfiehlt ein schrittweises Vorgehen, um eine langfristige Zusammenarbeit zu etablieren.
Zukunftsbild erarbeiten
Ein erster wesentlicher Schritt für die weitere Zusammenarbeit sei die Entwicklung eines gemeinsamen Zukunftsbildes für den Raum Rheintal, Werdenberg und Liechtenstein. Dieses Zukunftsbild soll als Grundlage für die zukünftige Weiterentwicklung der Region dienen und eine koordinierte, grenzüberschreitende Planung ermöglichen, heisst es weiter.
Die Mitglieder der beiden Agglomerationen haben vergangenen Freitag an einer Veranstaltung im Montforthaus in Feldkirch einstimmig entschieden, einen gemeinsamen Prozess zur Entwicklung eines Zukuntsbilds zu starten. Dies soll gleichzeitig als Grundlage für die jeweiligen Agglomerationsprogramme der 6. Generation (AP6) genutzt werden:
Ein gemeinsames Zukunftsbild für das gesamte Rheintal ist entscheidend, um die Herausforderungen in den Bereichen Mobilität, Verkehr und Siedlungsentwicklung zu bewältigen.
«Dieser Prozess stellt sicher, dass wir über die Grenzen hinweg im funktionalen Raum denken und handeln können und die vorhandenen Synergien nutzen», sind sich die Präsidenten der beiden Agglomerationen einig.
Mit der Zustimmung zum gemeinsamen Erarbeitungsprozess haben die Mitglieder der beiden Agglomerationen Rheintal und Werdenberg-Liechtenstein einen ersten, bedeutsamen Meilenstein der trinationalen, länderverbindenden Zusammenarbeit gelegt. Gemeinsame Strategien sollen länderverbindend Mehrwert schaffen.