06.02.2022

Das Rheintal steht (noch) gut da

Von Meinrad Gschwend, Altstätten
aktualisiert am 02.11.2022
Betr. «Volksabstimmung über das Medienpaket»Gerade im Rheintal ist Medienförderung wichtig. Einerseits haben wir erlebt, dass innerhalb einer Generation von vier Tageszeitungsredaktionen nur eine übrig geblieben ist. «Die Ostschweiz» (Au) und die Rheintaler Ausgabe des «Tagblattes» (Altstätten) sind verschwunden, die «Rheintalische Volkszeitung» wurde 2011 von der Rheintal Druckerei und Verlag AG (heute Galedia Regionalmedien AG) übernommen, die auch den «Rheintaler» herausgibt. Damit ist die Vielfalt verloren gegangen, denn die vier Redaktionen haben unterschiedlich über das Geschehen im Rheintal berichtet. Die Konkurrenz hat dazu beigetragen, dass die Redaktionen umfassend und rasch berichtet haben. Von dieser Situation hat die gesamte Leserschaft profitiert. Wer sich über die eine Zeitung ärgerte, konnte zu einer anderen wechseln. Das ist nun definitiv vorbei. Trotzdem sind wir hier im Rheintal in einer glücklichen Situation. Nämlich, dass wir überhaupt noch eine eigene Zeitung haben. Eine Zeitung, die eigenständig über «ihre» Region berichtet. Eine Zeitung, die von Rheintalerinnen und Rheintalern für Rheintalerinnen und Rheintaler gemacht wird. Dass die Zeitung ihren Job gut macht, sei nur nebenbei bemerkt.Doch die massiven Veränderungen der Medienlandschaft sind auch an der einzigen Rheintaler Tageszeitung nicht spurlos vorbei gegangen. Die Abozahlen gingen zurück, die Inserate brachen weg, der Umfang wurde dünner. Die Mittel, die der Redaktion zur Verfügung stehen, wurden gekürzt. Damit ist der Rheintaler nicht allein. Die Werbeeinnahmen sind in den letzten 15 Jahren bei den gedruckten Schweizer Zeitungen um 70(!) Prozent zurückgegangen. Ein grosser Teil der Werbeeinnahmen ist in den Online-Bereich abgewandert, vor allem zu den US-Plattformen wie Google und Co. Damit wird die Schweizer Medienlandschaft geschwächt. Ganz besonders die Regionalzeitungen.Genau da setzt das Medienpaket an, über das wir am 13. Februar abstimmen. Das nationale Parlament hat ein ausgewogenes und notwendiges Medienpaket verabschiedet. Wer an einer Stärkung der Schweizer Medienlandschaft und an einem Weiterbestand von starken Regionalzeitungen interessiert ist, der stimmt am 13. Februar Ja. Ich tue es aus Überzeugung.Meinrad Gschwend, Altstätten Medienförderung und die ObrigkeitDie Gegner der Vorlage befürchten, die Presse gerate mit der finanziellen Förderung in die staatliche Abhängigkeit, verhalte sich dann wie ein dressierter Hund, der vor der Obrigkeit kuscht. Wie anders sieht die Wirklichkeit aus! Werfen wir einen Blick auf die Gemeindeebene. Da informieren die Gemeinden ihre Bürgerinnen und Bürger periodisch mit attraktiv aufgemachten Broschüren über aktuelle Projekte, mit Unterstützung von privaten Werbebüros, bezahlt aus Steuergeldern. Hauptzweck der Organe: Die Bürgerschaft mit Informationen aus dem Rathaus beliefern. Nun kann es vorkommen, dass in der Bevölkerung nicht alle Projekte auf Zustimmung stossen. Welche Möglichkeiten stehen in einem solchen Fall offen? Entweder müssen engagierte Leute Flugblätter gestalten, drucken und verteilen, alles auf eigene Kosten. Oder sie wenden sich an den «Rheintaler» und die «Rheintalische Volkszeitung».Persönlich habe ich die wertvolle Erfahrung gemacht, dass die Redaktion in solchen Fällen bereit ist, den Meinungen aus der Bevölkerung Platz einzuräumen und zuzulassen, damit Demokratie auch auf Gemeindeebene kein leeres Schlagwort ist. Es wäre schade, wenn das bald der Vergangenheit angehörte.Hansjörg Höchner, Rheineck Sind Tierversuche zielführend?Betr. «Leserbrief Endlich vernünftig werden», Ausgabe vom 2. FebruarIch gebe Renato Werndli mit seinem Leserbrief recht. Auch meine Empathie gehört beiden Protagonisten. Abgesehen von ethischen Gründen stellt sich die Frage, ob Resultate aus Tierversuchen für Menschen überhaupt Gültigkeit haben. Auch das Medikament Contergan ist an Tieren erprobt worden. Das Resultat kennen wir. Die speziell für die Krebsforschung gezüchtete Maus, die sogenannte Krebsmaus, gibt es nun seit fünfzig Jahren. Trotzdem sterben bei uns noch immer die meisten Menschen an Krebs. Wir Menschen können die Schmerzen lindern. Die Krebsmaus, um nur eine der vielen benutzten Tierarten zu nennen, leidet seit fünfzig Jahren – umsonst? Es ist an der Zeit, umzudenken. Es ist an der Zeit, unseren grenzenlosen Egoismus zu überdenken.Myrtha Mathis, Berneck

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