2021 und 2022 gab es die abendfüllende Veranstaltung nicht. «Aber über Corona haben wir genug geredet, lassen wir das beiseite», sagte Moderator Alexander Schawalder. Und sprach das Thema im Lauf des Abends nie wieder an. Vielmehr genoss auch er das Gespräch mit den Sportlerinnen und Sportlern, die sich durch ihre Leistungen im 2022 eine Nomination für den Sportpreis verdient hatten. Die Gespräche waren angeregt und interessant – auch jenes, das Schawalder mit dem Ehrengast, FCSG-Präsident Matthias Hüppi, geführt hat (Zeitung vom 1. Februar).
Die Athletinnen und Athleten geben nicht nur im Sport, sondern auch auf der Bühne eine gute Figur ab. So die 16-jährige Kanonenschützin Jenny Mosch, die Schawalder erst zeigte, wie ihr Sport funktioniert. Dann fragte der Moderator, ob sie lieber mit der Kanone (wo sie oft national antritt und ihr Vater einer der Konkurrenten ist) oder international mit dem Vorderlader antrete. Sie antwortete: «Eigentlich lieber mit dem Vorderlader. Es wird irgendwann langweilig, immer gegen den Vater anzutreten.»
Ebenfalls ein Highlight war der Auftritt des jüngsten Nominierten, des 15-jährigen Elija Sieber, Schweizer Meister im Karate. Er zeigte sich sehr wortgewandt – und versetzte den Moderator ins Staunen, als er sagte, im Sommer die United School of Sports für Leistungssport zu besuchen und dabei die Lehre mit Berufsmittelschule zu absolvieren.
In der Kategorie «Team des Jahres» hatte Hercli Christoffel die Lacher auf seiner Seite. Der Coach des Unihockeyclubs Flyers Widnau, der letztes Jahr in die höchste Schweizer Liga aufgestiegen ist, übernahm das Mikrofon von Präsident Andreas Rutz – und gab es dann zurück, als es um die Zielformulierung für die nächsten Jahre ging.
Beim Ehrenpreis zeigte Erwin Wälter, dass ihm die Arbeit nicht ausgeht, obwohl es den Rheintaler OL-Cup nach 20 Jahren nicht mehr gibt. Er geht mit der Orientierungslaufgruppe St. Gallen/Appenzell neue Projekte an – allerdings andernorts. Ebenfalls nominiert war der frühere Profi-Fussballschiedsrichter Nikolaj Hänni. Er verriet, wie er in Stadien mit Feindseligkeiten umgehen konnte: «Die Fans verschmähten mich in der Rolle des Schiedsrichters, nicht mich als Person», sagte er.