15.06.2021

Das Platzproblem der Schule muss schnell gelöst werden

Der Schulrat Lüchingen will gemeinsam mit der Bevölkerung klären, wie die Schule in Zukunft aussehen soll.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 03.11.2022
Lüchingen ist eine attraktive Wohngemeinde, die Schülerzahlen steigen und damit verbunden ist ein erhöhter Raumbedarf in Kindergarten und Schule. Die Schulraumentwicklung sei ganz oben auf der Agenda, sagte Schulratspräsident Mattia Girardi. Verlangt sei mehr als eine Übergangslösung.Er freute sich über die Interessierten, die am Montagabend zahlreich in der Kirche Lüchingen erschienen, und lud sie ein, ihre Grundhaltung sowie Bedürfnisse und Wünsche einzubringen, um eine Strategie für die nächsten 30 bis 50 Jahre zu entwerfen.Ein möglicher Neubau sticht hervorDer Schulrat ist bemüht, zu Beginn der Planungsphase keine Optionen auszuschliessen. Von einer Zusammenarbeit mit Nachbarschulgemeinden war die Rede, ebenso davon, Schulraum zu mieten oder von Erweiterungen an mehreren Schulstandorten. Unter den neun Vorschlägen befinden sich, gestützt auf aktuelle Analysen, klare Favoriten des Schulrates: Ein Neubau auf einem bestehenden Schulareal oder der Bau eines Schulzentrums.Derzeit werden an der Primarschule Lüchingen rund 170 Kinder in drei Schulhäusern und drei Kindergartenabteilungen unterrichtet. In einem Provisorium beim Kindergarten Sonnenhügel wird eine Klasse doppelt geführt, was künftig keine Ausnahme bleiben dürfte. Der Schülerzuwachs betrage derzeit vier Prozent, was sieben Kindern pro Jahr entspricht und überdurchschnittlich sei, sagte Schulleiterin Yvonne Weder. Die pädagogischen Anforderungen würden steigen und die Schulzimmer seien, verglichen mit Richtwerten, zu klein. «Rasche Entscheide sind nötig, um die Situation zu entschärfen und die Schule zu stärken.»Um den Puls der Bevölkerung zu spüren, führte Moderator Ralph Dietsche durch eine Diskussionsrunde. Mehrfach waren Voten zu hören, Investitionen nicht zu scheuen. Die ausführliche Vorarbeit des Schulrates wurde geschätzt, wie auch der frühe Einbezug der Bevölkerung. Eine neue Infrastruktur wünschen sich manche am Standort Roosen. Dort sei der bedenkliche Zustand der Turnhalle in die Überlegungen einzuschliessen. Lehrpersonen und Vereinsvertreter bemängelten die sanitären Anlagen und die Akustik in der Halle. [caption_left: Das Interesse am Informationsanlass in der Kirche Lüchingen war gross.]In einem weiteren Meinungsbeitrag wurde auf die Prüfung der dezentralen Lösung mit anderen Schulgemeinden hingewiesen, da es Jahre dauern werde, bis ein Neubauprojekt geplant und umgesetzt sei. Nicht zu unterschätzen ist die emotionale Bindung an die Schulhausstandorte. Das war in Argumenten zum Schulweg und zu Spielmöglichkeiten zu vernehmen.Eine Arbeitsgruppe soll eingesetzt werdenWas es zu vermeiden gelte, sei eine «Pflästerlipolitik», so Mattia Girardi in Bezug auf den künftigen Sanierungsbedarf der Schulhäuser. Die Schule solle zudem gerüstet sein für eine Gesellschaft im Wandel, die veränderte Tagesstrukturen mit sich bringe. Der Schulrat wird nun die schriftliche Befragung nach dem Informationsabend auswerten und stellt sich vor, mit Vertretern der Schule, der Bevölkerung und der Dorfvereine eine Arbeitsgruppe zu bilden, um unterschiedliche Interessen zu berücksichtigen. Danach folgen ausgearbeitete Varianten mit Kostenanalyse, die bei einer weiteren Orientierung vorgestellt werden sollen.Als Sofortmassnahmen sind auf das Schuljahr 22/23 weitere Provisorien beim Schulhaus Roosen geplant, die den akuten Raumbedarf decken sollen.

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