Geht man in Rebstein den Kirchweg hinauf, erschliesst sich dem Passanten der Blick auf die evangelische Kirche. Der Vorplatz hat sich gewandelt. Den Baum vor dem Portal umgibt eine Sitzbank. Er ist der optische Mittelpunkt des Begegnungsplatzes.
Links neben der Kirche führt ein Weg zum Kirchgemeindehaus. Fussgänger gelangen über die Treppe ins helle Foyer, Rollatornutzer über die Rampe. Den Schriftenstand am Eingang ergänzt ein Monitor. Wechselnde Fotos vermitteln einen Eindruck, welche Aktivitäten hier demnächst stattfinden. Der digitale und gedruckte Belegungsplan geben Orientierung.
Geht man links durch den Korridor, gelangt man zur Küche und ins Obergeschoss. Dort sind zwei Schulzimmer eingerichtet. Die Räume sind grösser geworden, als es der alte Grundriss zugelassen hätte. Die Nachbarn Markus Graf und Arnold Graf gewährten der Kirchgemeinde ein Näherbaurecht. Dadurch war es möglich, die Aufstockung mit einem etwa ein Meter tiefen Überhang zu bauen.
Ein Schulzimmer ist für Unterstüfler und eines für Mittelstüfler sowie Konfirmanden eingerichtet. Die technische Ausstattung ist zeitgerecht, wie die des im Erdgeschoss liegenden Saals. Seine Akustik ist mittels Technik und einem schalldämmenden Fussbodenbelag optimiert. Eine bewegliche Wand trennt den Saal vom Korridor. Ist sie offen, finden bis zu 140 Personen Platz.
Im Kellergeschoss sind Toiletten, Notausgang, Arbeits- und Lagerräume untergebracht.Vom geplanten Neubau zur TotalsanierungDirekt neben ihrem Gotteshaus bauten die Rebsteiner Reformierten Ende der 1960er ein Kirchgemeindehaus. Den Boden stellte der Nachbar Eduard Graf unentgeltlich zur Verfügung. Nach etwa fünfzig Jahren wollte die Kirchenvorsteherschaft den alten Bau durch einen neuen ersetzen. Im Frühling 2019 sprach die Bürgerversammlung dafür einen Kredit von 2,2 Mio. Franken.
Bald aber stellte sich heraus, dass das Gebäude stehen bleiben musste. Ein Grund war, dass ein Neubau nicht mehr so nah an die Kirche herangebaut werden durfte. Folglich wäre die Grundfläche kleiner geworden.
Die Reformierte Kirchgemeinde Rebstein-Marbach arbeitete ein neues Projekt aus. Das Kirchgemeindehaus sollte totalsaniert und erweitert werden. «Das hatte aber mehr Konsequenzen, als wir dachten», sagt Pfarrer Renato Tolfo. Nicht alles Wünschenswerte konnte man verwirklichen: Die Aufstockung liess sich nur mit einem Treppenhaus, nicht aber mit einem Lift erschliessen. Der Platz war zu eng. Erdgeschoss und Keller sind mit einem Lift verbunden, der auch für Lasten genutzt werden kann. Mit der neuen Eingangsrampe und dem Lift sind die unteren Etagen barrierefrei miteinander verbunden.Kosten bleiben im Rahmen des BudgetsSchliesslich begannen die Bauarbeiten im vergangenen November. Am Bettag weiht die Kirchgemeinde die neuen Räume ein. «Wir haben das Optimum herausgeholt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis», sagt Renato Tolfo.
Die Endabrechnung hat die Kirchenvorsteherschaft noch nicht fertiggestellt. Laut Bauleiter Peter Graf liegen die Kosten im Budget. Es beträgt 2,4 Mio. Franken. Sie setzen sich aus den erwähnten 2,2 Mio. Franken sowie einem Nachtragskredit für die Heizung in der Höhe von 200000 Franken zusammen.Kirchgemeindehaus wird am Bettag eingeweihtAm Sonntag, 20. September, feiert die Kirchgemeinde den Bettagsgottesdienst um 10 Uhr. Lukas Kägi stellt sich als neuer Jugendarbeiter der Kirchgemeinde Rebstein-Marbach vor. Anschliessend wird das Kirchgemeindehaus eingeweiht. Der Bauleiter Peter Graf und der Ressortchef Bau der Kivo, er heisst ebenfalls Peter Graf, geben den Besuchern gern Auskunft. In Kleingruppen können sie die neuen Räume besichtigen, während auf dem neu gestalteten Kirchplatz ein Imbiss gereicht wird.Im Inneren stellt Christian Sieber aus Rebstein abstrakte oder figürlich gemalte Bilder aus. Er stellt sie als Dekoration der neuen Räume zur Verfügung. «Schön wäre, folgten mir andere Maler», sagt er.
«Wir wollten das Gemeindefest mit der Einweihung verbinden», sagt Renato Tolfo. Wegen Corona ist das grosse Fest auf unbestimmte Zeit vertagt.