Yves SolenthalerTräumen war erlaubt – und ums Träumen sind die Anhänger des SC Rheintal auch selten verlegen. Aber auf dem schon eine Stunde vor Spielbeginn gut gefüllten Vorplatz der Eishalle herrschte Realismus: «Kloten ist dann doch eine Nummer zu gross für uns.»Die Halle war ausverkauft – was schon mal ein Sieg fürs OK-Team um Sportchef Fabian von Allmen war. Das einzige Unterzahlspiel überstand der SC RheintalNach drei Minuten musste der SC Rheintal zum ersten (und einzigen!) Mal in Unterzahl spielen. Als die Gastgeber diese zwei Minuten ziemlich problemlos überstanden, bekamen die Träume neue Nahrung.Und Kloten blieb im ersten Drittel ziemlich matt, der SCR dagegen verkaufte seine Haut so teuer wie möglich. Das erste Gegentor nach genau 9 Minuten war ärgerlich, weil es nach einem Scheibenverlust in der Vorwärtsbewegung entstand. Das 0:2 fiel gut eine Minute vor der Pausensirene.Man konnte nicht mal sagen, dass die Rheintaler mit diesem Zwischenergebnis gut bedient waren – aber der Tenor auf den Rängen war eindeutig: «Das ist ein gutes Resultat.»Dann kam aber das zweite Drittel – und in diesem Spielabschnitt rückten die Zürcher die Verhältnisse zurecht. Trainer André Rötheli hatte in der Pause wohl eine Standpauke gehalten, denn ab Beginn des Mitteldrittels spielte der National-League-Absteiger viel konzentrierter. Und brauchte nicht mal drei Minuten, um zwei weitere Tore nachzulegen. Dabei müssen sich die Verteidiger des SCR den Vorwurf gefallen lassen, dass sie namentlich beim 0:4 kaum Gegenwehr erkennen liessen. Darauf gönnten sich die Gäste zwei kleine Bankstrafen in kurzer Folge – der SCR konnte fast 90 Sekunden in doppelter Überzahl spielen. Aber anstatt das Ehrentor zu erzielen, kassierten die Rheintaler nach einem Konter den fünften Gegentreffer.Schwindende Kräfte führen zu zweistelliger Niederlage Je länger das Spiel dauerte, umso mehr schwanden bei den Amateuren die Kräfte – und wohl auch der Glaube, in diesem Match noch etwas reissen zu können. Jedenfalls fielen die Tore nun viel zu einfach, um eine zweistellige Niederlage verhindern zu können. Auch ein weiterer Shorhander war drunter – zum 0:8 durch Marc Marchon. Nach 43:43 Minuten fixierte Emilijus Krakauskas das zweistellige Resultat. Nach dem 13:0 in der 55. Minute zeigten sich die Gäste aber gnädig und stellten die Torproduktion ein.Captain Damian Holenstein sprach vor dem Spiel von Vorfreude auf den Match gegen den fünffachen Meister. Diese Lockerheit kam den Rheintalern ab dem zweiten Drittel aber abhanden.Sportzentrum Aegeten – 1600 Zuschauer (ausverkauft) – SR: Urban/Potocan (Ammann/Haag).Tore: 9. Füglister 0:1, 19. Füglister (Lehmann) 0:2; 22. Kraskauskas (Wetli) 0:3, 23. MacMurchy (Steiner) 0:4, 32. Lemm (Kellenberger) 0:5, 34. MacMurchy (Monnet) 0:6; 41. Marchon 0:7, 42. Marchon 0:8, 44. Sutter (Füglister) 0:9, 44. Kraskauskas (Mettler) 0:10, 45. Marchon (Seydoux) 0:11, 49. Knellwolf (Monnet) 0:12, 55. Sutter (Lehmann) 0:13.Rheintal: Metzler (31. Lütscher); Sabanovic, Gschliffner, Knöpfel, Manser, Berweger, Obrist, Thurnherr, Stieger; Holenstein, Bartholet, Grabher-Meyer, Kuster; Monstein, Engler, Binder, Lenz, Moosmann, Ströhle, Stoop, Pfeiffer.Kloten: Seifert; Kellenberger, Seydoux, Back, Ganz, Bircher, Weber, Steiner, Harlacher; Obrist, Lemm, Mettler, Sutter; Marchon, Monnet, Krakauskas, Füglister, MacMurchy, Knellwolf, Wetli, Lehmann.Strafen: Rheintal 1 x 2, Kloten 7 x 2 Minuten.