Am Montag, 22. Oktober, lud die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Diepolds-au-Widnau-Kriessern zum Anlass «Leben bis zuletzt – ist das möglich?» ein. Unter der Moderation von Pfarrerin Silke Dohrmann berichteten Helferinnen und Helfer des Hospiz-Dienstes Rheintal sowie eine Betroffene von ihren Erfahrungen in der Sterbebegleitung. Rund 70 Besucherinnen und Besucher kamen und diskutierten mit. «Seit ich in einem Hospiz-Dienst in Norddeutschland tätig war, trage ich bunte Kleider», erzählte Pfarrerin Silke Dohrmann. «Gewiss, der Tod hat traurige Seiten. Aber er macht das Leben auch wertvoll, indem er es begrenzt.» Damit das Leben bis zum Schluss möglichst bereichernd ist, begleiten rund 40 Freiwillige des Hospiz-Dienstes Rheintal Menschen in ihrer letzten Lebensphase. «Sie hören ihnen zu, plaudern mit ihnen, lesen Geschichten und Zeitungsartikel vor. Manchmal musizieren und singen sie sogar gemeinsam. Uns ist wichtig, dass der sterbende Mensch im Mittelpunkt steht», betonte Geschäftsleiterin Regula Bont. Präsidentin Jutta Cobbioni ergänzte: «Für viele Familien ist es wertvoll, wenn unsere Begleiterinnen und Begleiter unbelastet von aussen kommen. Das führt zu mehr Gelassenheit, oft sogar zu einer heiteren, abgeklärten Stimmung.» Nicht zuletzt darum wird dieses Angebot zunehmend geschätzt. Während 2015, im ersten Betriebsjahr, 857 Einsatzstunden geleistet wurden, sind es in diesem Jahr per Mitte Oktober bereits über 2000. Die Sterbebegleitungen des Hospiz-Dienstes Rheintal sind kostenlos. Der Verein ist auf Spenden und weitere Freiwillige angewiesen. (wi)