21.05.2020

Das lange Warten auf Anna Göldi

Die Freilichtbühne Rüthi wartet auf die Entscheidung, ob sie im September ihr Stück «Anna Göldi» aufführen kann.

Von pd
aktualisiert am 03.11.2022
Die Freilichtbühne würde gern im September das Stück «Anna Göldi» spielen. Ob das möglich ist, hängt noch immer in der Luft – weil der Bund sich bisher nicht dazu geäussert habe, was mit den Veranstaltungen unter 1000 Besuchern geschieht und welche Vorschriften sie haben, so das OK. Trotz dieser sich hinziehenden Ungewissheit wollen die Organisatoren keine Zeit verlieren. Sie bereiten sich mit einem Schutzkonzept vor.Im OK der Freilichtbühne Rüthi herrscht im Moment die Meinung vor, die Inszenierung – sofern die Vorgaben des BAG erfüllbar sind – wie angekündigt im September 2020 zu spielen. Die Atmosphäre des grossen Theaters müsse trotz Schutzvorschriften spür- und greifbar bleiben, darüber ist man sich einig. Dass inzwischen auch die beiden Zusatzvorstellungen fast ausverkauft sind und täglich neue Bestellungen eingehen, ist nur ein Teil der Überlegungen, die zu diesem vorläufigen Entscheid geführt haben.Mit in die Überlegungen hinein spielt auch der Umstand, dass bei den Proben noch kein grosser Rückstand eingetreten ist. Der Probenstart wäre Ende Mai – dieser ist jetzt aber bis zum Bekanntwerden der BAG-Vorschriften aufgeschoben worden. Die Zeit muss jetzt genutzt werden könnenDie Zeit läuft, allzu lange kann die Regie mit dem Probenbeginn nicht mehr zuwarten. Im Hinblick darauf hat die Leitung des Theaters von sich aus ein Sicherheitskonzept ausgearbeitet, das allen Vorgaben des BAG – soweit diese bis heute im Detail bekannt sind – gerecht wird. Schutz bei den Proben, später bei den Aufführungen, auch für das Publikum, ist das höchste Ziel. Das Schutzkonzept äussert sich auch zum Publikums-, Gastro- und Backstage-Bereich bis ins kleinste Detail.Die Vorgaben des Schutzkonzeptes, das in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Bühnenverband und grossen Schweizer Theatern als Gemeinschaftsarbeit entstanden ist, lassen sich mehrheitlich durch organisatorische Vorkehrungen und Zusatzmassnahmen umsetzen. Dabei ist für die Freilicht­bühne Rüthi ein wichtiger Faktor, dass sie auf einer riesigen Bühne und draussen an der frischen Luft spielt. Da es im Publikumsbereich zum grossen Teil eine Frage des vorhandenen Platzes ist, werden auch zusätzliche bauliche Massnahmen geprüft.  Schon jetzt ist klar, dass die Freilichtbühne nicht darum herumkommen wird, die Publikumskontakte zwischen Schauspielern und Gästen massiv zu reduzieren. Sie wird deshalb für einmal keine Führungen hinter die Kulissen durchführen und es wird separate Zugänge für Besucher, Mitwirkende und Bedienstete geben. Wie die Sitzordnung auf der Tribüne aussehen wird, ist derzeit in Abklärung.Bühnenbauer bereit, Vorverkauf bleibt offenDer Bühnenbau, ausgeführt unter der Leitung von Bruno Bösch, ist so vorbereitet, dass in absehbarer Zeit mit dem Aufbau der Kulisse begonnen werden kann. Damit liegt man in der Marschtabelle. Das trifft auch auf andere Bereiche der Inszenierung zu, zum Beispiel bei den szenischen Vorbereitungen. Die Arbeit an den Spezialeffekten konnte in der Coronapause weitergeführt werden, sodass der Rückstand minim ist. Der Vorverkauf wird nach wie vor offengehalten unter www.annagoeldi-theater.ch. Das OK trifft sich – sofern bis dann die Details des Bundes vorliegen – am 2. Juni zu einer weiteren Sitzung. Dort wird entschieden, unter welchen Voraussetzungen im September gespielt wird. Sicher ist, dass die Freilichtspiele nur stattfinden, wenn alle Bedenken beseitigt werden können. Die Alternative wäre die Verschiebung des gesamten Projekts auf September 2021. Alle schon erworbenen Tickets würden Gültigkeit behalten.

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