16.08.2022

Das Hochwasserschutzprojekt interessiert

Fast 100 Leute besuchten in Heerbrugg die Informationsveranstaltung zum Hochwasserschutzprojekt Binnenkanal.

Von Reto Wälter
aktualisiert am 02.11.2022
Zweieinhalb Stunden dauerte der Anlass in der OMR-Aula in Heerbrugg, vor allem auch deshalb, weil sich nach der Vorstellung des Projekts zahlreiche Fragestellende meldeten und ihnen auch ausführlich Antwort gegeben wurde. Das Drosselbauwerk bei den «Drei Brücken» in Balgach als Herzstück des 44-Millionen-Franken-Projekts wird in erster Linie helfen, damit Widnau und Au nicht überschwemmt werden. Sie waren auch besonders betroffen von den Hochwassern 1999, 2013 und 2017. Im Falle eines 100-Jahre-Ereignisses würden 700'000 m3 Wasser auf einer Fläche von 1,2 Mio. m2 Land zurückgehalten, das aber zu einem grossen Teil zu Balgach gehört. Auch Landabtretungen und Bauten sind zu einem grossen Teil auf Balg-acher Boden. Deswegen kam die Frage auf, ob sich die beiden Gemeinden Widnau und Au denn auch finanziell stärker beteiligen würden. Roland Wälter, Präsident des Zweckverbands Rheintaler Binnenkanal (RBK), sagte, dass der bessere Schutz für die beiden Gemeinden sowohl im Erstellungs- als auch im Unterhaltsperimeter berücksichtigt werde. Mehr Entgegenkommen von Nutzniessern erwartetAlbert Weder, Präsident der Ortsgemeinde Balgach, sagte, dass sie und auch die Bernecker deswegen von den Widnauer und Auer Ortsgemeinden ein aktiveres Entgegenkommen erwarten würden, als es zurzeit der Fall sei. Wälter sagte: «Ich vermittle diesbezüglich gerne.»Insgesamt braucht es für das Projekt Landabtretungen von 48'000 m2. Projektleiter Roland Hollenstein sagte, dass rund ein Viertel Fruchtfolgefläche sei, die man möglichst ortsnah kompensieren wolle. Gespräche seien diesbezüglich im Gang. Simon Federer aus Berneck fragte, wie viel denn eigentlich der Unterhalt ausmache, der auch aufgrund der ökologischen Aufwertungen, respektive deren Pflege, höher ausfallen dürfte. Der Zweckverband RBK investiert zurzeit jährlich rund eine Million in den Unterhalt, danach dürften es laut Hollenstein rund 1,5 Millionen Franken sein. Aber nicht nur ökologisch soll das Projekt einen Mehrwert bringen, die Böden können künftig bei einem Hochwasser mehr als doppelt so schnell entwässert werden. Auch im Falle von Trockenheit kann besser reagiert werden, indem die Entwässerung aufgehalten wird. Ebenfalls einige Fragen kamen zur Verkehrsgestaltung bei der Rietstrasse: Ein Vorteil ist dabei, dass das Drosselbauwerk als Brücke benutzt werden kann. Den Gummiboot-Kapitänen wird dies zwar nicht helfen, aber man sei gegenüber allfälligen Aus- und Einstiegshilfen offen. Hinweis: Die zweite Informationsveranstaltung zum Hochwasserschutzprojekt findet heute Mittwoch, 17. August, um 18.30 Uhr im Feuerwehrdepot in Oberriet statt. Es wird auch erklärt, wie man sich beim Mitwirkungsverfahren einbringen kann.

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