Hildegard Bickel«Wir haben durchgehalten und sind immer noch da», sagt Co- Präsidentin Marianne Hangartner. Das sei ihre grösste Freude zum Jubiläum. «Was wir mit unserer Arbeit erreicht haben, ist eine Bereicherung für das Dorf.» Beispiele dafür gibt es viele. Für aufmerksame Spaziergänger sind der umgestaltete Eberliswiesbach, der angelegte Weiher im Buggler zur Förderung des Glögglifroschs oder die regelmässige Pflege in der Höchstern sichtbar. Unzählige Stunden ehrenamtliche Arbeit und Körpereinsatz stecken in den Projekten, aber auch kritisches Mitdenken.Vieles erreicht durch VorbildfunktionOft verschaffen sich die Vereinsmitglieder für ihre Anliegen Gehör, tauschen sich mit der Gemeinde aus, sind unbequem.«Das gehört dazu», sagt Co- Präsident Tobias Schmidheini. «Versuchen, etwas zu bewegen, ist nötig. Vielleicht nötiger denn je.» Durch die rege Bautätigkeit verschwinden wertvolle Grünflächen und Lebensräume für Insekten. Umso mehr sieht sich der Verein Balger Natur bestätigt, wenn das Bauamt Eigeninitiative ergreift und Kiesflächen einsät oder Gemeinderat Nigg Weber zum Jubiläum erscheint und als Geschenk ein Guthaben für Insektenhotels überreicht. «Heute hat der Verein Gewicht im Dorf», sagt Gründungsmitglied Beat Eichkorn.Das wurde am Samstag mit einem Fest mit rund 70 Gästen auf dem Tratthof gefeiert. Der sonnige Spätsommerabend, das herzhafte Essen, Kinderunterhaltung und Musik des Duos Space Schöttl bot den Naturliebhabern einen stimmigen, familiären Rahmen.Die Grösse des Vereins liegt auf stabilem Niveau bei etwa 120 Mitgliedern. Im Vorstand macht sich eine willkommene und nötige Verjüngung mit aktiven Familien bemerkbar. Das dürfte auf ein geschärftes Umweltbewusstsein zurückzuführen sein. «Es findet ein Umdenken statt», sagt Marianne Hangartner. «Ich habe einen wilden Garten, wo vieles wächst und blüht. Heute muss ich kaum noch erklären, warum ich nicht öfter mähe», sagt sie.Weil naturnah gestaltete Flächen eine wichtige Rolle für die Biodiversität spielen, schrieb der Verein zu seinem Jubiläum einen Projektwettbewerb mit einer Gewinnsumme von 12000 Franken aus. Einen Teil davon erhielten Martin Zünd sowie Andreas und Corin Grüter, die in ihrem Garten eine Trockenmauer gestalteten. Ebenfalls unterstützt Balger Natur die Familie Zünd. Sie setzt sich für eine naturnahe Landwirtschaft ein, nach dem Vorbild der Permakultur. «Uns ist es wichtig, naturbelassene Nahrungsmittel zu produzieren und unseren Nachkommen eine intakte Natur und einen belebten Boden zu überlassen», sagt Mirjam Zünd. Die finanzielle Unterstützung von Balger Natur sei ein riesiges Geschenk. «Auch zu sehen, wie unser Vorhaben geschätzt wird, macht Freude.»Am 4. und 5. Oktober wird die Familie Zünd froh um jede Hand sein. Sie pflanzt eine Obst- und Beerenanlage auf ihrem Rosahof in Balgach an. 550 Bäume und viele Beerensträucher müssen in die Erde. Wer bei der Pflanzaktion helfen möchte, meldet sich bei Mirjam Zünd, mirjam.zuend@gmx.ch.