Es ist die in Altstätten aufgewachsene Pia Heer, die 34 Jahre im Norden von Kanada lebte. Die Farm der Familie führt heute ein Sohn.Das weitläufige Grundstück der Villa Locher, das fast eine Hektare misst, ist wie das grosse Haus geeignet, Träume zu wecken. Den Entscheid, die Liegenschaft zu übernehmen, hat Pia Heers Liebe zur Natur und speziell zu Bäumen stark begünstigt. Der eindrückliche Park, sagt sie, habe den Ausschlag gegeben. Die Bausub-stanz habe allerdings überzeugen müssen – und tat das auch. Die Käuferin bezeichnet die Substanz als überraschend gut.Natürlich ist sehr viel zu tun. Das Schindeldach des kleinen Zierturms ist verfault, durchs Dach der Veranda drückt Wasser, innen ist viel zu erneuern, beispielsweise braucht es neue Fenster.In drei Monaten schon viel gemachtSeit der Übernahme im September hat die neue Eigentümerin schon viel gemacht. Das Di-ckicht ist entfernt, der Wald gelichtet, ein neu entstandener Kiesplatz zeugt ebenso von neuem Leben wie die beim Pool wieder hergerichteten, teilweise ersetzten Platten. Von den Löchern des immer noch anwesenden Dachses ist nichts mehr zu sehen.Die Böden und die Mauern rundherum sind mit dem Hochdruckreiniger gesäubert worden, und hinter dem Haus wich viel Gestrüpp einem künftigen Garten.Das Dach ist bereits kontrolliert, kaputte Ziegel sind ersetzt, alles Moos ist entfernt, die Dachrinnen sind frei von Laub und Geäst. Auch die elektrischen Leitungen sind schon erneuert, auf einer Gesamtlänge von zwei Kilometern.Die Schönheit des Orts hervorstreichenFür Pia Heer, geborene Zünd (die Eltern führten die einstige Drogerie an der Trogenerstrasse), ist das Leben als Villenbesitzerin ein grosses Abenteuer. Sie strotzt vor Ideen und Tatendrang. Die ausserordentliche Liegenschaft mit neuem Leben zu füllen und die Schönheit des Ortes hervorzustreichen, ist eine Aufgabe, die sie geniesst.Pia Heer lebt in der Zweieinhalb-Zimmer-Einliegerwohnung. Hier wurden die Wände geweisselt, ein Holzboden eingebaut.Vielleicht eine WG, vielleicht AirbnbSpäter, wenn auch der Haupttrakt erneuert und wohnlich ist, gedenkt Pia Heer in den Westflügel umzuziehen und sich hier mit einer kleinen abgetrennten Wohnung zu begnügen, von der sie hinaus auf die Veranda kann. Auf welche Art der grosse Rest der insgesamt 270 Quadratmeter grossen Wohnung am besten genutzt wird, ist noch offen. Im Vordergrund stehen drei Möglichkeiten. Eine Wohngemeinschaft kommt in Frage, ebenso die Nutzung als Airbnb-Domizil oder die Vermietung der herrschaftlichen Räume als schöne Büros.Was Pia Heer am Herzen liegt, ist eine zeitgemässe Nutzung, was für sie auch heisst, dass energetisch eine positive Wende nötig ist. Anstelle der bisherigen Ölheizung schwebt der neuen Eigentümerin eine zeitgemässe Energieerzeugung vor, wobei sie an eine Wärmepumpe und eine Solaranlage denkt.Energie nicht zu verpuffen, ist ihr das wichtigste Ziel. Deshalb wäre zum Beispiel der Dachboden bereits gedämmt, wären nicht Auflagen einzuhalten. Die Villa steht wie die Parkanlage unter Schutz, ist also auch deshalb ein klassisches Liebhaberobjekt, dessen sanfte Renovation vom Denkmalschutz von Anfang an begleitet wird.Aus Altstätter Sicht ist der Handwechsel ein Glücksfall.Mit der 57-jährigen Rückkehrerin hat die Villa Locher eine Eigentümerin mit starkem lokalem Bezug bekommen, deren grosse Freude an der besonderen Liegenschaft schon nach den ersten drei Monaten deutlich erkennbare Fortschritte zur Folge hat.