07.09.2018

«Das gibt nur böses Blut»

Derzeit wird die Ortsplanung komplett überarbeitet. Am Donnerstag präsentierten Planer und Gemeinderat den ersten Entwurf. Bereits zeichnet sich ein Konflikt ab: Viele sind gegen die Arbeitszone, die angrenzend ans frühere Kühlhäuschen vorgesehen ist.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Max TinnerEine Umfrage, die am Anfang der Ortsplanungsüberarbeitung stand, ergab, dass sich 80 % aller Umfrageteilnehmer (80 Rückmeldungen gingen ein) gar nicht vorstellen könnten, irgendwo anders zu Hause zu sein als in Eichberg. Das spräche eigentlich dafür, alles so zu lassen, wie es ist. Dennoch kommt auch Eichberg um die Revision nicht herum. Gesetze sind geändert worden und damit die Vorgaben an die Raumplanung. Ausserdem ist auch in Eichberg nicht alles perfekt. Die Umfrage ergab etwa, dass sich manche mehr Wohnungen wünschen, im Besonderen auch solche für betreutes Wohnen.Ausserdem würden ein paar Gewerbebetriebe gerne vergrössern, was ihnen zurzeit wegen fehlender Arbeitszonen nicht möglich ist (so werden im neuen kantonalen Planungs- und Baugesetz die früheren Gewerbe- und Industriezonen genannt).Dem Gemeinderat liege viel daran, die Betriebe in der Gemeinde zu behalten, betonte Gemeindepräsident Alex Arnold am Donnerstag anlässlich der Präsentation des Innenentwicklungskonzepts, dass Grundlage für die weitere Planung ist. Die Planer vom Büro Strittmatter Partner und die Gemeinderäte haben darum eine Fläche ausgewählt, die sie zur Arbeitszone machen möchten: angrenzend an das frühere Kühlhaus (das zu einem Pferdestall umgebaut worden ist), der Eichbergstrasse entlang in Richtung Hinterforst.Damit ist allerdings so mancher nicht einverstanden. Arthur Treichler etwa fürchtet massiven Mehrverkehr. Das betreffe nicht nur ihn als direkten Anwohner, sondern auch alle, die in den letzten Jahren im Gebiet Sternenstrasse, am Hang über der Eichbergstrasse, gebaut hätten, betont er.Aber nicht einmal poten­-zielle Nutzniesser dieser Ein­zonung sind glücklich mit der Wahl. Hans Brunner, Seniorchef der Brunner Gartengestaltung AG, bestreitet den Mehrverkehr nicht, der sich ergäbe. Er geht davon aus, dass die Zulieferer alle von Oberriet her kämen und darum durch den unteren Dorfteil fahren würden. Die Anwohner hätten wesentlichen Mehrverkehr und mehr Lärm zu erdulden. «Das gibt nur böses Blut», sagt er und schlägt vor, statt­dessen Boden ausgangs Eichberg, in der Gegend des Dürrenbachs, einzuzonen.Diesem Vorschlag wiederum gibt Gemeindepräsident Alex Arnold nur geringe Chancen. Er geht davon aus, dass der Kanton einer Einzonung abseits vom Dorf nicht zustimmt und höchstens Gewerbebauland direkt am Siedlungsrand zulässt.Noch ist nichts fixNoch ist allerdings nichts in Stein gemeisselt, stellte Planer Balz Bodenmann klar. Die Planungsarbeiten dauern noch an. Angedacht ist, den neuen kommunalen Richtplan im ersten Quartal 2019 den Interessierten zur Vernehmlassung zu unterbreiten. Der Richtplan wiederum wird dann Grundlage sein für den neuen Zonenplan und das dazuge­hörige neue Baureglement der Gemeinde.

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