14.11.2019

Das Gerüst um die Kirche ist bis Weihnachten weg

Die Aussensanierung der evangelischen Kirche St. Margrethen ist Mitte Dezember fertig - falls das Wetter mitspielt.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
«Wir liegen im zeitlichen Rahmen», sagt Paul Gerosa, Präsident der Evangelischen Kirchgemeinde St. Margrethen. Die Flächen der Kirchenfassade sind gestrichen. Jedoch können die Seitenquader zurzeit nicht wieder aufgemalt werden. Grund ist das Wetter. Die Arbeiten werden erst ausgeführt, wenn das Thermometer nicht unter 8 Grad anzeigt. Da die Hauptarbeit erledigt ist, geht Paul Gerosa davon aus, den Termin vom 14. Dezember halten zu können. «Bis Mitte Dezember sollte das Gerüst abgebaut werden», sagt er. Danach folgen noch Umgebungsarbeiten.Auf Innensanierung verzichtetIn den Jahren 1989/90 liess die Kirchgemeinde das Gotteshaus innen und aussen komplett sanieren. Augenscheinlich waren nach drei Jahrzehnten massive Schäden an der Aussenfassade – besonders am Turm – sichtbar. Die Kirchenvorsteherschaft beauftragte im März letzten Jahres den im Denkmalschutz erfahrenen und in der Gemeinde aufgewachsenen Lukas Brassel (Brassel Architekten GmbH in Zürich) damit, ein Gutachten für eine erneute Gesamtsanierung zu erstellen. Dieses hielt fest, dass der Innenraum nach wie vor in einem relativ guten Zustand ist.«Einzig die Fenster waren undicht», sagt Paul Gerosa. Sie abzudichten nahm die Kirchgemeinde ins Projekt der Aussensanierung auf. Dieses verabschiedete die Bürgerversammlung dieses Jahr im Frühling. Das Votum der Kirchbürger war Voraussetzung dafür, dass die Kantonalkirche die Sanierungskosten von 550'000 Franken übernimmt. «Den Betrag könnte unsere Kirchgemeinde nicht alleine stemmen», sagt Paul Gerosa. Die Kantonalkirche trägt die Kosten über den Finanzausgleich, mit der Auflage, den Betrag innert zehn Jahren abzuschreiben.Am 1. Juli hatte die politische Gemeinde die Baubewilligung erteilt, am 10. Juli war Baubeginn. Den Deckputz des Gotteshauses trugen die Handwerker komplett ab und erneuerten ihn. «Vor dreissig Jahren hat man ein weniger gut geeignetes Material verwendet, als es heute zur Verfügung steht», sagt Paul Gerosa. Der Grundputz blieb bestehen. Er musste lediglich geflickt werden.Eine rote oder eine blaue Turmuhr?Wie es bei einer Kirchensanierung üblich ist, erarbeitete die Denkmalpflege auch für die evangelische Kirche St. Margrethen ein Farbkonzept. Dieses beinhaltet, dass die Kirchturmuhr künftig in Rot gehalten werden soll – nicht wie bisher in Blau. Die Denkmalpflege begründete den Farbwechsel damit, dass es beim Kirchenbau im Jahr 1805 kein Blau gegeben habe.«Anhand von alten Postkarten habe ich nachweisen können, dass die Uhr seit mehr als hundert Jahren blau gewesen ist», sagt Paul Gerosa. Seit Jahrzehnten lese die Bevölkerung die Uhrzeit von einem blauen Ziffernblatt ab. Dies müsse man nicht ändern, nur weil es dazumal kein Blau gegeben habe. Nun gibt es den Vorschlag, ein Grau-Blau zu wählen, das dem bisherigen Erscheinungsbild sehr ähnlich ist. «Ich habe keinen Hinweis, dass die Denkmalpflege nicht darauf eingeht.»Die in der Detailplanung erstellte Offerte fiel etwas höher aus, als die budgetierten 550'000 Franken. «Der Architekt versicherte mir, dass wir trotzdem im gesteckten Rahmen bleiben», sagt der Kirchenpräsident. Grund ist der Beitrag aus der Denkmalpflege, der um die 100 000 Franken beträgt.

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