15.08.2022

Das Frauenforum Rheintal sagt Adieu

Am Sonntag feierten die Frauen Abschied von ihrer Organisation … mit vielen Erinnerungen, besinnlichen Liedern und einem feurigen Ritual.

Von Susi Miara
aktualisiert am 02.11.2022
30 Frauen folgten der Einladung des Kernteams des Frauenforums Rheintal mit Christa Nater, Irmgard Durot, Anita Stieger und Antonia Federer, um sich gebührend von ihrer Organisation zu verabschieden. Am 14. August 1991 wurde im Rahmen des Frauenstreiks das Frauenforum Widnau gegründet. Innerhalb der letzten 31 Jahre wurden 255 Anlässe von Frauen für Frauen durchgeführt. Vor allem die Frauen der ersten Stunde, Christa Nater, Beatrice Heule und Jolanda Spirig, konnten darüber einiges berichten. Was in Widnau aus der Taufe gehoben wurde, fand schnell Gefallen auch ausserhalb des Dorfes. Immer mehr Frauen aus umliegenden Gemeinden besuchten die Anlässe, sodass 2001 der Name auf Frauenforum Widnau und Umgebung geändert wurde. Als schliesslich auch das von Beatrice Heule ins Leben gerufene Frauenfest in die Hände der Fachstelle Integration Rheintal übergeben wurde, war es naheliegend, den Namen auf Frauenforum Rheintal anzupassen. Stolz erklärte Christa Nater: «In den letzten 31 Jahren haben wir viel bewegt, hinterfragt, diskutiert, uns ausgetauscht, Rechte gefordert, unterstützt, gewürdigt, gefeiert und vielen Gruppierungen eine Plattform geboten.» In Gedichtform erinnerte Beatrice Heule daran, wie alles begann.Vor allem wolle sie aber die Hoffnung nicht aufgeben, dass es irgendwann weitergeht: «Eines Tages werden die jungen Frauen merken, dass es noch viele Baustellen gibt und es sich lohnt, dafür einzustehen.» Vielleicht brauche es wieder spezielle Anlässe wie den Frauenstreik vor 31 Jahren, der die Frauen aufrüttelt, ergänzte Christa Nater.Alle gesammelten Dokumente und Tagebücher werden dem Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz übergeben. Die 250 gespeicherten Mailadressen werden gelöscht; das restliche Geld wird dem Frauenhaus St. Gallen gespendet.Mit Gesang, Gitarrenklängen von Irmgard Durot und Sigrid Seitz und beim Eindunkeln mit einem Feuerritual nahmen die Frauen Abschied von ihrem Frauenforum. Dabei übergaben sie zahlreiche Zettel mit Begriffen, die das Frauenforum prägten, dem Feuer.

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