Wohin mit den Winterrädern im Sommer? Oder mit den Sommerrädern im Winter? Weil Pneus und Felgen immer grösser, breiter und schwerer werden, wollen immer mehr Autofahrer ihre saisonbedingt nicht genutzten Räder nicht mehr bei sich im Keller oder in der Garage aufbewahren. Das wird für einen Garagenbetrieb sowohl platztechnisch wie auch logistisch immer herausfordernder.Die Stern-Garage in Heerbrugg hat dieses Problem jetzt gemeistert. In einem Anbau entstand ein wohldurchdachtes Hochregallager für Pneus, ein erstes «Räder-Hotel» in der Schweiz. Das «Räder-Hotel» der Stern-Garage ist sogar einzigartig in Mitteleuropa. Immerhin musste der Inhaber Bruno Bischofberger zusammen mit seinen Werkstatt-Teamleitern bis nach Oslo reisen, um sich ein in Betrieb stehendes Vorbild anzusehen.810 Radsätze auf sechs EtagenAm Samstag konnte die Öffentlichkeit an einem Tag der offenen Tür das neue Räderlager besichtigen und sich von der Idee überzeugen lassen. Das Erdgeschoss des Anbaus ist offen und dient als Autounterstand. So gingen durch die Gebäudeerweiterung keine Parkplätze verloren.Auf Säulen ist darüber ein Stahlbau mit Blechfassade, der in 2300 Kubikmetern automatisch verschiebbaren Regalen von vierzehn Metern Länge und sieben Metern Höhe Platz bietet. Darin finden 810 Radsätze von Kunden, also 3240 Reifen oder Räder, in neun Reihen auf sechs Etagen ihre Sommer- oder Winterpause.Ein Code reicht, um die Reifen wiederzufindenEin- und ausgelagert werden die Räderstapel mit einem speziell ausgerüsteten Stapelfahrzeug. Im Gegensatz zum üblichen Gabelstapler hat dieses keine nach vorne gerichteten Lastgabeln, sondern seitwärtsgreifende Klemmbacken. Mit einem Code wird der genaue Stapelort der Reifen jedes Kunden genau festgehalten.Die Stern-Garage hat mit dem neuen «Räder-Hotel» ein sowohl platz- als auch zeitsparendes Konzept für die Räderlagerung erhalten. Davon konnte sich die interessierte Kundschaft am Samstag überzeugen.Max Pflüger