Gemeindepräsident Bruno Seelos freute sich am Mittwochabend, dass er nach längerer Zeit wieder zu einer Infoveranstaltung in der Mehrzweckhalle Bünt begrüssen durfte. Trotz Beendigung sämtlicher Coronamassnahmen wird, statt einer Gemeindeversammlung, am Sonntag, 10. April, aber noch eine Urnenabstimmung über die laufenden Geschäfte durchgeführt – dieser Entscheid fiel bereits Ende Januar.Von Corona wechselte Seelos nahtlos zum Ukraine-Krieg und berichtete den einigen Dutzend Anwesenden, dass bereits zwölf Ukrainerinnen und Ukrainer in Bernecker Gastfamilien untergekommen seien und der Kanton der Gemeinde in nächster Zeit wohl noch mehr Flüchtende zuweisen werde.Einfahrt in Gemperenstrasse soll verbreitert werdenUnter dem Traktandum Projekte erklärte der Gemeindepräsident, dass die geplante neue Buslinie als Rundkurs (Heerbrugg–Gemperenstrasse–Auerstrasse–Rathaus–Schlossbrücke) geführt werden soll. So sollen die Wohngebiete Wisli und Schüllen sowie das Industriegebiet Hafnerwisen / Musterplatz ab 2024 erschlossen werden. Da der Bus jetzt Standzeiten beim Rathausplatz hat, sollte er nur unwesentlich später im Dorf bzw. in Heerbrugg eintreffen. In der allgemeinen Umfrage bedankte sich Margrit Wellinger bei der Gemeinde, dass sie sich für diesen Rundkurs einsetzt. «Probleme ergeben sich aber noch bei der Einmündung von der Auer- in die Gemperenstrasse», sagte Bruno Seelos. Die Brücke dort ist zu schmal, um abbiegen zu können, ohne dass der Bus auf der anderen Strassenseite ausholt, was nicht erlaubt ist.Seelos erklärte, da es sich um eine Kantonsstrasse handle, habe man eine entsprechende Anpassung beim Kanton eingereicht. Für diese würden Kosten zwischen 750000 und einer Million Franken entstehen. Um den öffentlichen Verkehr attraktiv zu machen, wurde für das nächste kantonale ÖV-Programm zudem ein dritter Bus pro Stunde beantragt. Kindertagesstätte und Kinderhort an die NeugassMit dem Erwerb der Liegenschaft Neugass 4 will die Gemeinde das Bernecker Dorfzentrum stärken. Deshalb soll die Bibliothek ins Erdgeschoss des Hauses verlegt, und so von der Kropfackerstrasse ins Zentrum zurückgeholt werden. Voraussichtlich soll auch die Kindertagesstätte der Sozialen Dienste Mittelrheintal (SDM) von der Taastrasse an die Neugass 4 gezügelt und dort im Obergeschoss einquartiert werden. Dafür wird in Kürze ein Projektwettbewerb lanciert.Bereits diesen Sommer umgesetzt wird die Instandstellung des Rathausplatzes, auch diese stelle eine Aufwertung des Zentrums dar. Die Bauarbeiten beginnen im Juni und sollten im Oktober beendet sein – dafür sind rund 450000 Franken budgetiert. Gleichzeitig soll der neue Wanderweg Papieri–Taatobel fertiggestellt werden. Der alte Pfad ist seit 2016 wegen Rutschgefahr gesperrt. Geologinnen und Geologen hatten den Hang über längere Zeit beobachtet, und aufgrund ihrer Erkenntnisse mussten Ingenieurinnen und Ingenieure eine neue Wegstrecke planen. Der neue Pfad wird auf 135 Metern, aufgeteilt auf fünf Stellen, über Holzstege geführt.Werden die nun wieder erlangten Freiheiten nach der Pandemie für entsprechende Einweihungsfeste genutzt, werden Berneckerinnen und Bernecker im Herbst also viele Gelegenheiten haben, um sich zu treffen. Denn auch der Erweiterungsbau im Schulhaus Stäpfli sollte im September fertig werden. Geplant ist, dass der Neubau eine Woche vor den Herbstferien bezogen werden kann.