Maya SeilerDas Vorwort zum Budgetbericht schloss Gemeindepräsidentin Silvia Troxler mit der Feststellung: «Sie sehen, Balgach bleibt in Bewegung.» Sie unterstrich, dass sich der Budgetbericht infolge RMSG stark verändere. Der Kanton hat die Gemeinden verpflichtet, Budgetierung und Rechnungslegung auf 1. Januar 2019 umzustellen.Das Budget 2019, das notabene über 1000 Konten umfasst, ist also nach dem neuen Kontoplan abgebildet, ein direkter Vergleich mit den Zahlen vom Vorjahr ist nicht möglich. Das neue Rechnungsmodell ist eine Annäherung an die Budgetierung und die mehrstufige Erfolgsrechnung der Privatwirtschaft und darum ohne tiefe Finanzkenntnisse schwierig zu verstehen.Etwas weniger Bürger als in anderen JahrenVielleicht war das mit ein Grund, dass sich am Donnerstagabend eher weniger Stimmbürger als früher in der Mehrzweckhalle einfanden. Da der Gemeinderat beantragte, den Steuerfuss von 77 Prozent beizubehalten, waren keine grossen Überraschungen zu erwarten. Budget und Steuerfuss wurden von den anwesenden 120 Bürgerinnen und Bürgern – knapp vier Prozent der 3010 Stimmberechtigten – ohne Gegenstimmen genehmigt.Wortmeldungen gab es nur zum Hochwasserschutz. Ein Votant sagte, auch für 2019, wie seit mehreren Jahren, finde sich im Budget ein erheblicher Betrag für Massnahmen gegen Naturgefahren, aber passiert sei nichts. Troxler bat um Verständnis: Wegen der Komplexität der Schutzmassnahmen prüfe man immer noch verschiedene Varianten. Ein weiterer Redner empfahl, Schutz- und Renaturierungsmassnahmen zu trennen. Troxler erklärte, das Wasserschutzgesetz verlange eine Offenlegung der eingedohlten Gewässer, sonst gebe es keine Subventionen. Der Votant bezweifelte, dass viel Geld abzuholen sei.Eine Ankündigung der Gemeindepräsidentin wurde mit zustimmendem Gemurmel aufgenommen: In die Liegenschaft der Alten Post soll der Dorfladen «Go Poschta» einziehen, der auch die Postagentur führen wird. Mit dem neuen Angebot erhofft man sich eine Aufwertung und Belebung des Zentrums.Die Schule wird wohl bald ausbauen müssenWie immer eröffnete Schulratspräsidentin Gaby Eigenmann die Bürgerversammlung mit den Ausführungen zum Primarschul-Budget. Mit Fotos illustrierte sie, dass hinter den trockenen Zahlen fröhliche Kinder stehen, wie die Erstklässler beim Pflanzen der Bäumchen, die sie von der Ortsgemeinde zum ersten Schultag geschenkt bekamen. Auch der Schul-Etat folgt dem neuen Rechnungsmodell. Wie für die Gemeindeverwaltung bedeutete die Umstellung für die Schulverantwortlichen eine grosse Herausforderung, hinter der viel Arbeit steckt.Gaby Eigenmann zeigte die Entwicklung der Schülerzahlen. Aktuell zählt Balgach 354 Kinder. Das Bundesamt für Statistik rechnet mit einer generellen Zunahme in den nächsten zehn Jahren, wobei es starke Schwankungen gibt. In Balgach erwartet man einen Anstieg auf 380 Kinder bis zum Schuljahr 2023/24. In den Schulhäusern und Kindergärten sind kaum Raumreserven vorhanden. Darum enthält der Finanzplan 2019 einen Betrag von 40000 Franken für ein längerfristiges Schulraum-Planungskonzept. Die Stimmberechtigten akzeptierten auch das Budget der Primarschule diskussionslos und ohne Gegenstimmen.