24.02.2020

Dank Krankenhaus galt Thal als fortschrittlich

Spitalschliessungen sind im Kanton ein Dauerthema. In Thal wurde bereits 1977 das Krankenhaus geschlossen.

Von Peter Eggenberger
aktualisiert am 03.11.2022
In Ausserrhoden wurden zwischen 1976 und 1999 in den Gemeinden Trogen, Gais und Teufen drei Kleinspitäler geschlossen. Geblieben sind die Spitäler in Heiden und Herisau.Für die Bevölkerung von Walzenhausen, Lutzenberg und teils auch Wolfhalden war aber nicht Heiden, sondern Thal die erste Spitaladresse.Gründung durch den Leiter einer Weberei1833 gründete der aus Frankreich stammende Pierre Antoine Dufour die Weberei in Thal, die später zur heutigen Firma Sefar wurde. Nach Dufours Tod leitete seine Witwe Josephine Dufour-Onofrio (1817 – 1901) die Firma. Gleichzeitig engagierte sie sich tatkräftig im sozialen Bereich.Vor allem das Wohlergehen ihrer Weber und deren Fami-lien war ihr ein Anliegen. Mit einem Beitrag von 70000 Franken und der Zusicherung einer Langzeit-Defizitgarantie ermöglichte sie den Bau und Betrieb eines Spitals, das den Namen Josephshaus bekam.Die Schlagzeile «Kleine Gemeinde mit einem eigenen Spital!» erregte über die Grenzen des Rheintals hinaus Aufsehen.Die politische Gemeinde übernahm das HausSchlagartig galt Thal als fortschrittlicher Ort. Auf Sonntag, 5. Dezember 1886, war die Bevölkerung von Thal und Umgebung zur Besichtigung des stattlichen Neubaus eingeladen, der sich dann bestens bewährte. 1909 und damit nur wenige Jahre nach dem Tod der damaligen Mäzenin Josephine Dufour, übernahm die Politische Gemeinde Thal das Krankenhaus.Heute ist das Haus ein Pflegewohnheim1977 erfolgte dann jedoch die Schliessung. Nach baulichen Anpassungen fand Ende der 70er-Jahre die Neueröffnung als Pflegewohnheim Thal-Rheineck statt.Seither gab es verschiedene Umbauarbeiten und Erweiterungen. Neben der öffentlichen Cafeteria erfreut sich die Gartenterrasse auf der Südseite des Hauses besonderer Beliebtheit.

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